Elbstraße: Anwohner fordern wirksamen Hochwasserschutz

Sie wollen das Land in die Pflicht nehmen: Anwohner der Elbstraße haben jetzt ein Banner aufgehängt, auf dem sie nachdrücklich wirksamen Hochwasserschutz für Lauenburg fordern. "Besuchen Sie die Altstadt, solange sie noch steht" und "Hochwasserschutz ist Denkmalschutz" steht darauf.

"Beim Land heißt es mittlerweile, nur einige Menschen seien vom Hochwasser betroffen. Aber es geht nicht nur um unsere Häuser, sondern um das Flächendenkmal Lauenburger Altstadt", sagt Susanna Brauer-Bethge. Die Stadt werde immer wieder mit Hochwasser zu tun haben, darum müsse sie wirksam geschützt werden. "Wer Denkmalschutz und Kultur will, der muss auch etwas dafür tun", so die Lauenburgerin.

Anlass der Aktion ist die zögerliche Haltung der Landesregierung. Wie berichtet, hatte sich Umweltminister Robert Habeck in einem Radiointerview gegen eine Spundwand ausgesprochen und eine preisgünstigere Lösung befürwortet. Susanna Brauer-Bethge: "Wir haben 2013 ja gesehen, dass der Boden durch das Hochwasser ausgespült wurde." Wie die Experten, die am Schutzkonzept mitwirkten, befürchten die Anwohner bei künftigen Fluten ein Absacken ihrer Häuser.

"Auch wir Hausbesitzer sind finanziell gefordert, wenn es um den Denkmalschutz geht", so Brauer-Bethge. So habe sie für ein neues Dach auf ihrem Haus an der Elbstraße 40 000 Euro mehr zahlen müssen, weil die Denkmalschützer mit einem fünf Zentimeter höheren Dach nicht einverstanden waren. Darum musste eine Spezialkonstruktion in Auftrag gegeben werden.

"Wir wollen eine Gesamtlösung für den Hochwasserschutz", sagen die Hausbesitzer in der Altstadt. Mit Einzelmaßnahmen der Bürger sei da nicht viel zu erreichen. Susanna Brauer-Bethge: "Auch die wissenschaftlichen Beiräte haben das gesagt." Weitere Banner sollen folgen.