Tausende Besucher beim Tag des offenen Denkmals und auf dem Mittelaltermarkt

Es war ein Sonntag, an dem Lauenburg mit seinen Pfunden wuchern konnte: Am Tag des offenen Denkmals luden viele historische Häuser in der Altstadt zur Besichtigung ein. Tausende Besucher nutzten die Möglichkeit, mit den Besitzern ins Gespräch zu kommen, sich über die Geschichte Lauenburgs oder denkmalgerechte Sanierung zu informieren - oder einfach nur gemütlich durch die Geschäfte und Ateliers zu bummeln. "Wir sind begeistert, es ist schön hier", sagte Sonja Winterberg aus Nusse, die mit dem Lübecker Olaf Rebien Lauenburg für ein Fortbildungstreffen erkunden wollte. Unter anderem im Laden "Fundstücke", den Katharina Prüß in der "Rathsapotheke" betreibt, stöberten die beiden in schönen alten Dingen.

Viel zu entdecken gab es auch im Elbschifffahrtsmuseum, wo Horst Eggert vom Heimatbund und Geschichtsverein mit dem Lauenburger Journalisten Mario Scheuermann die Sonderausstellung "Schwarz-Rot-Gold" eröffnete. Sie ist noch bis zum 25. September zu sehen und zeigt etwa 120 Dokumente und Bilder aus dem privaten Fundus Scheuermanns - ein Streifzug durch 150 Jahre Geschichte der deutschen Nationalfarben. Denn "Farbe" war diesmal das Motto beim Tag des offenen Denkmals. Bürgermeister Andreas Thiede mahnte passend dazu den dringend notwendigen Hochwasserschutz an: "Es wird Zeit, dass das Land Farbe bekennt. Hochwasserschutz ist auch Denkmalschutz." Und Dr. Hajo Krasemann, Vorsitzender des Arbeitskreises Altstadt, erklärte das rotweiße Flatterband oberhalb der Elbuferpromenade: Es zeigte Lauenburgs Gästen den Wasserstand bei der Elbeflut 2013 an. Krasemann provokativ: "Das Ministerium will preiswerten Hochwasserschutz, also haben wir preiswert abgesperrt."

Für Farbe sorgte auch der Mittelaltermarkt auf dem Kirchplatz. Am Sonnabend und Sonntag konnten die Besucher die "Marktvagabunden" erleben. Kräuterhändler, Ledermacher, Tafelsilberschmiede, Händler mit Knochen- und Kupferschmuck sowie Schmiede und Kerzenzieher hatten ihre Stände aufgebaut. Dazu gab es Rüstzeug und Gewänder. Der Kirchplatz, der von der Maria-Magdalenen-Kirche, dem Elbschifffahrtsmuseum und weiteren historischen Gebäuden gesäumt wird, bot das ideale Umfeld für das mittelalterliche Treiben. Musik der "Freiwächter", Spaß mit dem Gaukler "Immernochfrank" und Spezialitäten der Bräterey und aus Beerenwein begeisterten die Besucher. Und wer wollte, konnte sich beim Schießen mit der Armbrust versuchen.