Forderung: Hotspots soll es in Ober- und Unterstadt geben

E-Mails checken, Nachrichten der Facebook-Freunde lesen oder am Elbufer mit der Freundin chatten - je nach Stärke des Handynetzes erinnert das mobile Surfen in Lauenburg oft an eine Schneckenpost. Als die Nachbarstadt Geesthacht vor ein paar Wochen ihr freies WLAN "Gee surft" in der Innenstadt präsentierte, kochte das Thema auch in einer Lauenburger Facebook-Gruppe hoch: "Bin mal gespannt ob bei der neuen Marktgalerie daran gedacht wird", schrieb ein User und löste damit eine tagelange Diskussion darüber aus, was es heutzutage bedeutet, eine moderne, weltoffene Stadt zu sein. Selbst einen Slogan erfand die Facebook-Gruppe für ein freies WLAN in der Stadt: "Surfen für Lau".

Jetzt hat das Thema auch die Politik erreicht: "Wir sollten, wie schon viele Kommunen in Deutschland, unseren Bürgern und Besuchern ein kostenfreies, öffentlich zugängliches WLAN-Netzwerk anbieten", sagt Siegried Betge (SPD). Dies erhöhe die Lebensqualität erheblich und sei daher auch als ein Teil des Stadtmarketings zu verstehen. Nach den Vorstellungen der Sozialdemokraten sollte es sowohl in der Unterstadt als auch in der Oberstadt einen solchen Zugang geben. Die entstehenden Kosten haben die Genossen ebenfalls im Blick. "Wir müssen prüfen, ob eventuell Banken, Gewerbetreibende oder die Versorgungsbetriebe als Kooperationspartner gewonnen werden können", so Betge.

Auch in Geesthacht finanziert nicht die Stadt das freie WLAN, sondern lokale Werbepartner, die über die Firma "free-key" gewonnen werden. Auf der Startseite sind kleine Banner vorgesehen - Jugendschutz und Datenschutz werden garantiert, heißt es, die Anmeldung ist tatsächlich denkbar einfach. Noch ein wichtiger Aspekt: Das Unternehmen sichert die Haftungsübernahme bei Missbrauch des Systems durch User. Die sogenannte "Störerhaftung" bei öffentlichen, frei zugänglichen WLAN-Netzen hatte in der Vergangenheit viele Kommunen davon abgehalten, sich mit dem Thema zu beschäftigen. "Noch gilt die Einrichtung eines öffentlichen WLAN-Netzes als besondere Innovation. Doch in absehbarer Zeit wird es selbstverständlicher Bestandteil einer urbanen Infrastruktur sein", ist Betge überzeugt.

Auf der morgigen Sitzung des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen, Wirtschaft und Tourismus (19 Uhr in der Mensa der Albinus-Gemeinschaftsschule) will die SPD das Thema "Freies WLAN in Lauenburg" zur Diskussion stellen. Ein entsprechender Antrag soll in der Stadtvertretersitzung am 24. September gestellt werden.