Elbschmöker kehren in Schlossturm zurück

Gruselgeschichten im Schlossturm oder Abenteuerstorys auf einem alten Schiff - der Förderverein der Stadtbücherei "Die Elbschmöker" lässt sich allerhand einfallen, um bei Kindern Interesse für Bücher zu wecken.

Nachdem im vergangenen Jahr die Gruselgeschichten so gut angekommen waren, hat Klaus Kaufhardt jetzt wieder einen Stapel Bücher rausgesucht und mit an Bord des Raddampfers "Kaiser Wilhelm" gebracht. Leider waren es diesmal nur drei Kinder, die es sich auf den Holzbänken des Schiffes gemütlich machten. Die nächste Lesung ist wieder im Schlosstum geplant.

"Der Schatz auf Pagensand" von Uwe Timm und "Seeräubermoses" von Kirsten Boje - die Spannung knisterte, als Klaus Kaufhardt daraus vorlas. Fabian (6) atmete erleichtert auf, als Käpt'n Klaas gerade noch verhindern konnte, dass "Haken-Fiete" das Findelbaby, den künftigen Seeräubermoses, über Bord warf. Mit roten Wangen verfolgte Fabian das Geschehen. "Das waren tolle Geschichten, Dankeschön dafür", sagte er und nahm dafür seine Kapitänsmütze ab. Er freut sich schon auf die von Klaus Kaufhardt für November angekündigte Gruselstunde.

"Vorlesen ist für die Lesebereitschaft der Grundschüler sehr wichtig. Es ist eine ganz andere Nummer, als wenn sie allein Kassetten anhören", weiß der pensionierte Pädagoge. Auch die Stiftung Lesen rät, Kindern regelmäßig vorzulesen. "Das ist wie Kino. Nur im Kopf. Und Kopfkino beflügelt die Fantasie. Regelmäßiges Vorlesen erweitert den Wortschatz der Kinder und unterstützt das Verständnis für Laute", sagt Christine Kranz, Referentin für Leseförderung.

Kaufhardt vermutet, dass die "Elbschmöker" noch dicke Bretter bohren müssen, um vor allem die Eltern für das kostenlose Vorleseprogramm für ihre Sprösslinge zu begeistern. Ans Aufgeben denkt er auf gar keinen Fal:. Die Gruselgeschichten für die nächste Leseaktion im Schlossturm hat er schon ausgewählt.