Lauenburger will Unterschriften für Erhalt der Gebäude sammeln - Er fürchtet weitere Leerstände

Umgestaltung des Lütten Markts, Ansiedlung eines Hotels am Fürstengarten, der Edeka-Neubau und ein möglicher Umzug der Verwaltung ins Gebäude der Kreissparkasse - das künftige Bild der Lauenburger Innenstadt beschäftigt Bürger und Politiker schon seit Jahren. 2012 gab es die erste Zukunftskonferenz, zwei weitere folgten. Jetzt werden die Pläne konkret. Wie berichtet, sollen noch in diesem Jahr die Bagger anrücken, um die Flachbauten zwischen B 5 und Lüttem Markt abzureißen. Dort ist die Markt-Galerie geplant - ein neues Einkaufs- und Dienstleistungzentrum mit etwa 15 Geschäften.

Doch was viele Lauenburger auf eine Belebung hoffen lässt, stößt jetzt auch auf Bedenken. "Von einem neuen Einkaufszentrum war in keiner der Zukunftskonferenzen die Rede", sagt Jürgen Burkhart. Vielmehr sei es darum gegangen, die Verweilqualität in der Oberstadt zu stärken. Bänke, Freiräume, Beschaulichkeit, Grünflächen und eine kleinteilige Struktur seien zentrale Wünsche gewesen, so Burkhart. Auch ein attraktiver Einzelhandel, räumt er ein, nicht jedoch ein großes Einkaufszentrum. Darin werde es mit Sicherheit wieder Leerstände geben, befürchtet der Lauenburger. Und verweist auf die Hüxstraße und die Fleischhauer Straße in Lübeck, die mit kleinen Cafés und Läden zum Bummeln einlüden. Nebenan liege die große Königs-Passage, ehemals gefeiert, jetzt sterbend.

"Wenn im Edeka-Neubau noch drei Läden einziehen sollen und in der Markt-Galerie Platz für 15 Geschäfte ist, werden wir nicht genug Pächter finden", fürchtet Burkhart. Lauenburg müsse sich auf seinen kleinstädtischen Charakter besinnen. Sein Vorschlag: Fördermittel nutzen, um die bestehenden Gebäude zu sanieren und neu zu beleben. So könnten die Flachbauten mit einer einheitlichen Fassade oder Beschilderung zur B 5 versehen werden.

Verbindungsgänge zum Lütten Markt sollten mit Glasdächern versehen werden und künftig zum Verweilen einladen, so Burkhart. Die Rundbögen am Lütten Markt seien doch schön - warum also abreißen? Zwölf verputzte Häuser hat Burkhart ausgemacht, die mit Pastellfarben zum Blickfang werden könnten - wie auf der Insel Burano bei Venedig. "Ein schöner Kontrast zu den Backsteinbauten."

Kreativität und Gemeinschaftssinn seien gefragt - mit Fördermitteln könne Lauenburg aus seiner City auch ohne einen großen Neubau etwas machen, sagt der ehemalige Werbeberater. Er wolle zum Nachdenken anregen. "Jetzt ist vielleicht die letzte Gelegenheit, noch etwas gegen das Projekt zu unternehmen." Die Markthalle, die hinter der geplanten Markt-Galerie geplant ist, befürwortet er jedoch ausdrücklich: "Das wird ein schöner Treffpunkt."

Dr. Sabine von der Lühe steht Burkhart bereits zur Seite, weitere Mitstreiter werden gesucht (Telefon: 0 41 53/ 5 41 54). Auf dem Wochenmarkt am Sonnabend, 30. August, sammeln die Initiatoren Unterschriften gegen die Markt-Galerie.