Wohnpark Askanierhaus: Investor hat noch Gesprächsbedarf mit der Stadt

Fast zweieinhalb Jahre ist es her, da stellte Rainer Staneck seinen Plan erstmals vor: Auf dem Areal der "City-Passage" will der Lauenburger Unternehmer für knapp zehn Millionen Euro eine Anlage für betreutes Wohnen errichten. Eigentlich hätte es im August vergangenen Jahres losgehen sollen, doch passiert ist auf dem 5600 Quadratmeter großen Gelände bisher nichts.

Den Bauantrag hatte Staneck im Mai dieses Jahres an Bürgermeister Andreas Thiede übergeben. Beide hatten damals gehofft, binnen zwei Monaten die Baugenehmigung in den Händen zu halten. Spätestens Weihnachten dieses Jahres sollten die geplanten 81 Wohnungen bezugsfertig sein. Warum auf der zum Schandfleck verkommenen ehemalige City-Passage noch immer keine Aktivitäten zu sehen sind, ist Thiede ein Rätsel: "Die Baugenehmigung liegt seit Anfang des Jahres vor, wir warten jetzt darauf, dass es endlich losgeht", sagt er auf Nachfrage unserer Zeitung.

Offensichtlich ist die komplizierte Verkehrssituation in diesem Bereich nach wie vor die schwierigste Aufgabe der Planer des ehrgeizigen Projektes. Zuerst war es die alte Eiche auf dem Gelände, die eine Neukonzeption der Wegeführung zur Wohnanlage erforderlich machte. 400 Lauenburger hatten mit ihrer Unterschrift gegen eine Abholzung des Baumes protestiert. Diese Liste wurde Bestandteil der Einwendungen gegen den Bebauungsplan für diesen Bereich. Ergebnis: Die Planvorlagen mussten den neuen Vorgaben angepasst werden.

Aber auch sonst scheint es schwierig zu sein, eine verkehrstechnische Anbindung des geplanten Wohnparks an die Bundesstraße 5 zu realisieren. Investor Staneck hatte bereits während der ersten "Zukunftswerkstatt" im März 2012 darauf hingewiesen. Das Hamburger Ingenieurbüro SBI hatte daraufhin im Juni desselben Jahres "Erste Ergebnisse der verkehrstechnischen Untersuchung" für diesen Bereich vorgelegt und unter anderem einen Kreisverkehr für die Kreuzung B 5/Askanierweges vorgeschlagen.

Doch nun gibt es offenbar eine Alternative: Eines der maroden Nachbarhäuser wird abgerissen, sodass die Zufahrt - an der Eiche vorbei - auf das Gelände erfolgen kann. Monatelang war das an den Preisvorstellungen des Gebäude-Eigentümers gescheitert. Dies sei nun vom Tisch. "Wir haben uns geeinigt und den Kauf besiegelt", versichert Rainer Staneck.

Wann nun tatsächlich die Bagger anrollen, darauf will er sich allerdings nicht festlegen lassen. Zunächst stünden noch Gespräche mit der Stadt an, in denen der Investor weitere verkehrstechnische Probleme zur Sprache bringen will. "Ich gehe aber davon aus, dass wir noch in diesem Jahr mit den Arbeiten beginnen werden", so sein vager Ausblick.

Geplant sind auf dem Areal 41 geförderte Wohnungen (Sozialer Wohnungsbau). Zum Verkauf stehen zwei Penthouse-Wohnungen zwischen 89 und 105 Quadratmetern Wohnfläche. Acht Drei-Zimmer-Wohnungen und 30 Zwei-Zimmer-Wohnungen sollen zwischen 7,50 und neun Euro Miete pro Quadratmeter auf dem freien Wohnungsmarkt angeboten werden. Alle Wohnungen werden mit einem Notrufsystem ausgestattet. Außerdem besteht die Möglichkeit, einen Pflegedienst und weitere Betreuungsangebote zu nutzen.