Initiative für Jugendbeteiligung in der Kommunalpolitik

Politik ist langweilig und hat mit mir nichts zu tun - das denkt so mancher Jugendliche. Kein Wunder: Verwaltungsvorlagen für Ausschüsse sind kein leichter Lesestoff und Wünsche von jungen Lauenburgern verhallen allzu oft ungehört. Stadtjugendpflegerin Friederike Betge und Bürgervorsteher Bernd Dittmer wollen Jugendliche jetzt ins Boot holen: Unter dem Motto "Mitgestalten, Mitdenken, Mitplanen" laden sie für Sonnabend, 13. September, zum Workshop "Jugendbeteiligung in der Kommune" ein.

Schon 1980 gab es die erste Lauenburger Jugendkonferenz, in den 80er-Jahren bildete sich eine Arbeitsgemeinschaft zur Gründung eines Jugendzentrum. "Zu der Zeit war die Jugend bundesweit ja sehr aktiv", sagt Friederike Betge und erinnert daran, dass die jungen Lauenburger damals auch für eine Disco am Fürstengarten kämpften.

Es folgten Jahre, in denen das Interesse an Politik wieder abflaute. So gab der Ring Politische Jugend in Lauenburg etwa Mitte der 80er-Jahre auf, erinnert sich Bürgervorsteher Dittmer. "Seitdem dümpelt das Thema vor sich hin." Einer der Gründe: "Unsere jungen Leute gingen nach der mittleren Reife immer weg." Die Sekundarstufe II, die zum Schuljahr 2014/15 in der Albinus-Gemeinschaftsschule startet, mache darum Hoffnung.

"Die Schülervertretung an der Schule ist sehr interessiert an einer Jugendbeteiligung", hat Dittmer in Gesprächen erfahren. Mit der Jugendpflegerin hat er sich über Beteiligungsformen in Nachbarstädten und anderen schleswig-holsteinischen Kommunen informiert.

Doch wie junge Lauenburger künftig mitwirken können, sollen diese selbst mitbestimmen. "Das wollen wir mit ihnen zusammen entwickeln", sagt Dittmer. Denkbar sei ein Beirat, der auch Rede- und Antragsrecht in Ausschüssen habe. Manche Städte hätten aber auch Jugendparlamente. "Da haben wir als Kommune einen großen Spielraum", so Dittmer.

"Wir wollen ermitteln, welche Rahmenbedingungen unsere Jugendlichen brauchen, um sich politisch zu engagieren", sagt Friederike Betge. In Gesprächen hat sie schon oft gehört, dass die jungen Lauenburger sich besonders Orte wünschen, an denen sie sich ungestört treffen können. Auch ein kleines Budget soll die Stadt zur Verfügung stellen, eventuell gebe es auch Fördermittel aus der Projektarbeit, so Betge.

Die Workshop-Teilnehmer treffen sich von 10 bis 18 Uhr im Jugendzentrum an der Reeperbahn 2a. Zum Abschluss kommen sie mit Lauenburger Politikern ins Gespräch. Die Teilnahme ist kostenlos, es gibt Snacks und einen Mittagsimbiss. Anmeldung und Infos unter Telefon (0 41 53) 590 92 00 oder per Mail: friederike.betge@lauenburg.de .