Leitsystem: Neue Schilder in Planung

Ob an der Ostsee, in Bayern, Berlin oder Köln - Wer sich als Gast einer Stadt nicht auskennt, sucht das große "I"-Symbol für die Touristinformation.

Auch in Lauenburg findet sich das Piktogramm auf vielen Schildern und leitet Auswärtige geradewegs zum Schloss. Das Problem ist nur, die Touristinformation ist bereits vor zwei Jahren in die Elbstraße gezogen. Dieser "Schildbürgerstreich" lässt sich in der Woche von den Mitarbeitern der Verwaltung ja noch aufklären. Am Wochenende aber rütteln Touristen vergeblich an der Schlosstür. Doch selbst wenn sich die Gäste der Stadt bis in die Altstadt durchgefragt haben, müssen sie schon ziemlich genau davor stehen, um einen Hinweis auf die Touristinformation zu finden.

Aber auch sonst präsentiert sich die Stadt bisher nicht besonders gastfreundlich, wenn es darum geht, wie sich Besucher in der Stadt orientieren können. "Wo kann man hier einen Kaffee trinken?", "Von welchem Anleger fährt der 'Kaiser Wilhelm' ab?", "In welcher Richtung liegt das Elbschifffahrtsmuseum?", "Wo geht's zur Lauenburger Marina? - Touristen, die Lauenburger Sehenswürdigkeiten entdecken wollen, begeben sich unfreiwillig auf eine Art "Stadtrallye". "Auch wir erleben immer wieder, dass uns Touristen schlecht gefunden haben", bestätigt Dorothée Meyer von der Touristinformation.

Das könnte allerdings die letzte Saison sein, in der sie solche Kritik hören muss. Jörg Sönksen (CDU-Fraktion) hatte während der Sitzung des Bauausschusses am vergangenen Montag nachgefragt, wie es um ein neues touristisches Leitsystem für die Stadt Lauenburg steht. Der Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, Reinhard Nieberg, konnte Positives berichten: "Nach der Sommerpause wird die Stadt einen Entwurf für die neue Beschilderung vorlegen."

Wie ein touristisches Leitsystem bestens funktioniert, kann man sich übrigens in Lauenburgs Partnerstadt Boizenburg anschauen: Interessante Gestaltungselemente sind dort Wegweiserstelen, die an alte Postsäulen erinnern. Diese zeigen nicht nur die Richtung zum Ziel, sondern werden durch Ausschnitte des Stadtplans und historische Fliesen ergänzt. Bereits an den Altstadt-Eingängen weisen die vier Meter hohen Begrüßungsstelen auf das Leitsystem hin. Zusätzlich bieten Informationstafeln am Bahnhof, am Markt sowie an den Parkplätzen "Am Hafen" und "An der Quöbbe" interessant aufbereitete Informationen über die Fliesenstadt.