Künstlerhaus: Nach der Beseitigung der Flutschäden hat das Team die Arbeit hier wieder aufgenommen

Ein paar Lampen fehlen noch und die Feuerlöscher hängen auch noch nicht an der Wand, doch das sind nur noch Kleinigkeiten. Gestern hat Kulturmanager Volker Hillmann seinen Arbeitsplatz im frisch sanierten Künstlerhaus wieder eingerichtet. Fast nichts erinnert mehr an die enormen Schäden, die das Hochwasser im Juni hier hinterlassen hatte.

Es riecht nach Holz und frischer Farbe. Die Theke im warmen Braunton passt zu den Panelen an der Wand und bildet einen schönen Kontrast zum hellen Dielenboden. Einen Arbeitsraum für Volker Hillmann gibt es nicht mehr, umso großzügiger sind die Ausstellungsräume im Erdgeschoss ausgefallen. Seinen Laptop hat der Kulturmanager hinter der Theke aufgebaut. Wenn während der Veranstaltungen Getränke ausgeschenkt werden, klappt er ihn einfach zusammen. Doch jetzt steckt er bis über beide Ohren in Papier. Schließlich soll der Veranstaltungsbetrieb im Künstlerhaus noch in diesem Monat so richtig wieder anlaufen. In den letzten Wochen konnte er nur improvisieren, doch das Veranstaltungsprogramm haben er und der Förderverein trotzdem auf die Beine gestellt. Auch das beliebte "Kino im Künstlerhaus", läuft in diesem Monat wieder an. Die große Leinwand ist bereits befestigt und der Beamer ausprobiert. "Wasser" ist das Thema aller Filme, die im Künstlerhaus in diesem Jahr zu sehen sein werden. "Das erschien uns passend", meint die Chefin des Fördervereins, Ulrike Mechau-Krasemann.

Dass sie jetzt ihren trockenen Humor wiedergefunden hat, hat wahrscheinlich auch damit zu tun, dass das Künstlerhaus nach der Sanierung schöner und funktioneller ist als vor der Flut. Besonders der große Ausstellungsraum mit Blick auf die Elbe inspiriert Künstler und Besucher des Künstlerhauses auf ganz besondere Weise.

Kaum zu glauben, was der jetzt sanft fließende Fluss im vergangenen Jahr hier angerichtet hat: Von der Decke bis zum Fußboden musste alles erneuert werden. 285 000 Euro kostete die Sanierung, die nun auch mit einem Umbau verbunden ist. 80 Prozent trägt das Land, den Rest musste das Künstlerhaus allein aufbringen. Das ist der Punkt, der Ulrike Mechau-Krasemann noch Sorgen macht. Trotz vieler Spenden sind die finanziellen Mittel des Vereins komplett aufgebraucht. Dabei müsste es jetzt an die Veranstaltungsplanung für das nächste Jahr gehen.

Die inhaltliche Arbeit des Künstlerhauses erfordert neben viel ehrenamtlichem Engagement erhebliche finanzielle Mittel. Doch Ulrike Mechau-Krasemann war schon immer einfallsreich, wenn es um die Gewinnung von Sponsoren geht. Vor vier Jahren rief sie die Aktion "Baustein" ins Leben. Menschen, die die Arbeit der Stipendiatenstätte unterstützen wollten, haben symbolische Bausteine der Kultur erworben. "Vielleicht fällt uns etwas ähnliches ein, doch jetzt werden wir erst mal wieder durchstarten", freut sich die Vereins-Chefin.