Planvorsprung: Das 17 Millionen teure Bauwerk soll bereits im November in Betrieb gehen

Die Elbphilharmonie in Hamburg und der neue Flughafen BER in Berlin sind nur zwei Beispiele, wie es laufen kann, wenn eine Bauplanung und ein Bauvertrag nicht vernünftig gestaltet werden. Es gibt Streitereien, die Bauzeit verzögert sich, die Kosten steigen. Dass es auch anders - nämlich deutlich besser und effektiver gehen kann - zeigen das Bauleiterteam des Lauenburger Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) und das Spezialbau-Unternehmen Wayss & Freytag aus Hamburg. Wohl spätestens ab November kann die neue Straßenbrücke im Zuge der B 5 über den Elbe-Lübeck-Kanal befahren werden. 20 Monate früher als ursprünglich geplant.

"Überraschungen dürfte es eigentlich in den kommenden Wochen nicht mehr geben, dafür war die Überwachung während der Bauausführung zu eng", sagt Stefan Lühr. Der Bauingenieur des WSA und seine Kollegen haben das Bauwerk geplant und die Arbeiten begleitet.

Spannend wird es jedenfalls am 3. und 4. September, dann steht die Brückenhauptprüfung an. Bis dahin ist das Bauwerk komplett fertiggestellt. Ab dem 18. August soll die Tragschicht aus Stahlbeton mit zwei insgesamt 7,5 Zentimeter dicken Schichten aus Gussasphalt aufgestockt werden. Lühr: "Der Gussasphalt bildet dann die eigentliche Fahrbahn." Am 1. und 2. September werden dann noch die Geländer montiert und parallel die Anschlüsse an den Ufern hergerichtet. "Während dieser Asphaltierungsarbeiten wird es dann sicher auch zu Einschränkungen für den Verkehr kommen, aber die lassen sich leider nicht ganz verhindern", so Lühr. Das Bauwerk bringt insgesamt rund 1000 Tonnen auf die Waage.

Sobald die Anschlüsse dann realisiert sind, können die Autos und Laster über die neue Brücke rollen. Zeitnah danach wird dann auch die Behelfsbrücke demontiert. "Die kostet den Auftragnehmer ja Geld. Wenn er sie früher an seinen Vermieter zurück gibt, spart er etwas, denn er bekommt von uns ja für die Bauleistung eine Pauschalsumme", erklärt Lühr. Wayss & Freytag hatte im Rahmen der Ausschreibung Sonderlösungen vorgeschlagen, die den Bauablauf effizienter machten. Der Rückbau der Behelfsbrücke soll wie ihr Aufbau mithilfe von riesigen Telekränen erfolgen.

10 000 Fahrzeuge pro Tag, darunter ein hoher Schwerlastanteil, nutzen die 75 Meter lange Brücke. Die Baumaßnahme kostete rund 17 Millionen Euro. Dafür wurden 34 000 Kubikmeter Boden bewegt, 2000 Meter Betonbohrpfähle in den Boden gebracht, 6700 Quadratmeter Straßenbau getätigt und 1600 Kubikmeter Stahlbeton verarbeitet.