Netzwerk: Chinesische Unternehmer besuchen Lauenburg

Der "Rufer" als Kulisse für das Foto könnte passender nicht sein: Immerhin scheint sich Lauenburgs Ruf als möglicher Standort bei chinesischen Unternehmern inzwischen herumgesprochen zu haben.

Lauenburgs Bürgermeister Andreas Thiede baut sein Netzwerk im Reich der Mitte jedenfalls immer mehr aus: So vermittelte er kürzlich den Verkauf des Flughafens Lübeck an die Chinesen (wir berichteten), reiste danach für eine Woche selbst in das kommunistische Land und begleitete am Mittwoch eine hochrangige Delegation aus der Provinz Henan in Lauenburg.

Zwar hielt sich Thiede über den konkreten Anlass des Besuches bedeckt, stellte aber nicht ohne Stolz seine Gäste vor. Neben Unternehmern, die sich seit Langem im Ausland engagieren, gehörte auch Gao Deling, Chef der Handelskammer der Provinz Henan, dazu. "Ich kenne den Herrn Bürgermeister seit sechs Jahren und schätze seine liebenswerte Art", übersetzte die Dolmetscherin dessen höfliches Lob. Auch Thiede bewies, dass er den Small Talk mit den Asiaten inzwischen beherrscht. Einen der Unternehmer, der seit vielen Jahren in Brasilien tätig ist, versuchte er mit Hinweis auf die aus deutscher Sicht erfolgreiche Fußball-WM scherzhaft abzuwerben - übrigens auf Chinesisch.

Ob ihm das auch ernsthaft gelang, bleibt vorerst Thiedes Geheimnis. Eines versicherte Lauenburgs Verwaltungschef dann aber doch: Diese chinesische Delegation hätte sich weder für angeschlagene Flughäfen interessiert, noch wollte sie sonstige Türen außerhalb der Stadt geöffnet haben. Bei dem Besuch sei es ausschließlich um das Interesse am Standort Lauenburg gegangen.