Wohn- und Servicezentrum feierte zehnjähriges Bestehen

. Im Wohn- und Servicezentrum der Arbeiterwohlfahrt steht jetzt ein Wunschbaum. Er ist ein Geschenk des Lauenburger Awo-Ortsvereins zum zehnjährigen Bestehen des Hauses am Büchener Weg 8a. Bewohner und Mitarbeiter sind eingeladen, ihre Wünsche für jeden lesbar in den Ästen anzubringen. Auf einem der ersten Zettel steht ein gemeinsamer Wunsch: "Wir wünschen uns, dass wir mehr Zeit für einander haben". Dienstkleidung für die Mitarbeiter ist ein weiteres Anliegen. Im Oktober soll der Baum zum Tag der Ortsvereine ins Awo-Landeshaus in Kiel gebracht werden. Uwe Frensel, Vorsitzender in Lauenburg, erhofft sich von der Aktion Anregungen für den Landesverband.

"Heute gibt es bei der Awo eine ganze Reihe von unterschiedlich organisierten Wohngruppen. Aber es gibt noch immer nicht das Pflegekonzept, das für alle das Beste ist", bedauert Uwe Frensel. Umso wichtiger sind verschiedene Angebote. Das Wohn- und Servicezentrum, 2004 als Modellprojekt mit finanzieller Hilfe von Bund und Land verwirklicht, bietet Hausgemeinschaften für Senioren und damit eine Alternative zum Pflegeheim. Gestartet wurde mit zwei Wohneinheiten und neun Plätzen, die von 15 Mitarbeitern betreut wurden. Heute gehören zum Zentrum 45 Plätze und eine Sozialstation mit ambulantem Pflegedienst. Das Konzept musste nach einem Jahr nachgebessert werden, weil das Angebot, gemeinsam Malzeiten zu planen und zu kochen, kaum genutzt wurde. "Wir haben uns dann entschlossen, ein qualitativ hochwertiges Essen anzubieten", erklärt Einrichtungsleiter Dieter Möhring.

Vier Gäste aus Geesthacht punkteten bei der Jubiläumsfeier mit 352 Jahren Erfahrung, Humor und Lebensfreude. Walter Gätcke (96) und seine Nachbarinnen Anna-Elisabeth Miekley (84), Margit Kaempf (86) und Uschi Lansch (86) könnten vielleicht mal zu den Bewohnern der Anlage gehören. Sie nutzten das Jubiläum, um sich zu informieren. "Ich werde schon lange durch die Awo unterstützt. Hier gefällt es mir sehr gut", sagte der ehemalige Lauenburger Schiffer Walter Gätcke. Er und die Damen waren nicht nur von der Lauenburger Anlage begeistert, sie wollten auch unbedingt mal mit Oldtimern eine Stadtrundfahrt machen. Die Möglichkeit hatte Manfred Perlmann, selbst Besitzer eines respektablen Lkw-Oldies, organisiert. Mit ein wenig Hilfe beim Einsteigen konnten sie die Fahrt in einem Kraftpaket des vorigen Jahrhunderts genießen.