Katastrophenhilfe: Diakonie Lauenburg macht sich für Karsten Neugebauer stark

"Mit geht die Luft aus", bringt Karsten Neugebauer seine wirtschaftliche Situation auf den Punkt. Sein Vermieter kommt mit der Sanierung der "Schifferbörse" weiterhin nur schleppend voran. Wie berichtet, fällt Neugebauer als Pächter des Restaurants durch alle Raster der Fluthilfe. 4000 Euro erhielt er von der Diakonie Katastrophenhilfe als Anteil für eine neue Schanktheke - ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Gastronom hat seit Anfang des Jahres keine Einnahmen mehr, doch die Kosten laufen weiter. Jetzt gibt es endlich einen Hoffnungsschimmer: Die Diakonie Lauenburg will jetzt alle Möglichkeiten ausloten, Karsten Neugebauer vor dem wirtschaftlichen Ruin zu bewahren.

"Es kann doch nicht sein, dass ein Flutopfer ohne verschulden in die Insolvenz getrieben wird, nur weil er nicht in gängige Raster passt", sagt Ursula Strube, die seit Oktober vergangenen Jahres als Fluthilfe-Beraterin vor Ort tätig ist. Seit Tagen steht ihr Telefon nicht still, weil ihr die Sache keine Ruhe lässt. Auch beim Koordinator des Diakonie-Hilfswerks, Stefan Schroer in Magdeburg, hat sie den "Fall Karsten Neugebauer" noch einmal zur Sprache gebracht. "Ich bin auf offene Ohren gestoßen, auch wenn ich noch keine Erfolge vermelden kann", sagt Ursula Strube. Dass die Diakonie die Hilfsgelder nicht mit dem Gießkannen-Prinzip verteilen kann, leuchtet ihr ein. "Das ist ein gemeinnütziger Verein, dem auch das Finanzamt auf die Finger schaut. Außerdem werden hier Spendengelder nach bestem Wissen und Gewissen verwendet."

Trotzdem ist Ursula Strube der Überzeugung, dass noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, um Karsten Neugebauer zu helfen. Noch heute will sie sich mit ihm zusammensetzen, Vorschriften und Erlasse wälzen, Nischen finden, Formulare ausfüllen.

"Es ist wichtig, dass die Fäden jetzt in einer Hand liegen. Der Kontakt der Diakonie Lauenburg zur Koordinationsstelle in Magdeburg ist gut und ich glaube, dass wir für Herrn Neugebauer eine Lösung finden werden", sagt Ursula Strube.

Unberechtigt ist die Hoffnung nicht. Immerhin hat es sich die Diakonie Katastrophenhilfe bereits in ihrer Satzung zur Aufgabe gemacht, Opfern von Katastrophen neue Lebensperspektiven zu eröffnen. Karsten Neugebauer ist froh, dass sich die Diakonie für ihn stark machen will. "Ich greife nach jedem Strohhalm, der meine berufliche Existenz sichern könnte. Viel Zeit habe ich allerdings nicht mehr."