Künstlerhaus: Endspurt vor Eröffnung

Man muss schon ein großer Optimist sein, um das zu glauben: Wenn die neuen Stipendiaten des Künstlerhauses sich in knapp drei Wochen mit ihren Werken erstmals der Öffentlichkeit vorstellen, soll von dem Chaos auf der Baustelle kaum noch etwas zu sehen sein. Volker Hillmann sieht das alles schon genau vor sich: Hier die Theke der Künstlerbar, dort der dunkle Natursteinboden und an der Wand die Holzpanele. "Man kann doch jetzt schon deutlich die Struktur der neuen Räume und ihre Möglichkeiten erkennen", schwärmt der Kulturmanager des Hauses.

Doch dafür muss man wohl mit den Plänen gut vertraut sein und zudem über eine ausgeprägte Fantasie verfügen, denn zurzeit ist noch keine Stelle des Hauses vorzeigbar. Eigentlich sollte die Beseitigung der Hochwasserschäden längst abgeschlossen sein. "Es gibt bei einem so großen Vorhaben immer Überraschungen, die für eine Bauverzögerung sorgen", sagt Hillmann. Später als geplant sei auch die Aufbauhilfe des Landes geflossen, dies habe die Arbeiten zunächst gestoppt.

Kein Grund für das Team des Künstlerhauses, die Hände in den Schoß zu legen: Am Sonnabend, 12. Juli, gibt's um 20 Uhr das erste Konzert auf der Elbterrasse des Hauses: Zu Gast ist Johnny Walter mit Blues, Folk und Country.

Die fünf neuen Stipendiaten des Künstlerhauses seien übrigens keineswegs entsetzt gewesen, auf einer Großbaustelle zu landen. "Alle fühlen sich von den Dingen, die hier passieren, ausgesprochen inspiriert", sagt Hillmann.

Auch Ulrike Mechau-Krasemann freut sich über die Neugier der Stipendiaten auf die täglichen Veränderungen im Haus. Die Vorsitzende des Fördervereins Künstlerhaus hat deshalb auch eine Idee der Künstler gern aufgegriffen: "Zur Erstpräsentation können die Besucher selbst gepflückte Wiesenblumen mitbringen, als Symbol für den Neuanfang." Zudem haben die Stipendiaten eine Überraschung angekündigt: Sie wollen ihre Ausstellung auch kulinarisch untermalen.

Die Ausstellung wird am Donnerstag, 24. Juli, 19 Uhr, im Künstlerhaus (Elbstraße 54) eröffnet. Ihre Arbeiten präsentieren Anneli Schütt (Berlin), Paul Sochacki (Polen), Jimok Choi (Südkorea), Nikolas Hoppe (Hildesheim) und Abel Paùl (Spanien).