Diskussion: Bürger wollen Mobilitätskonzept - LWG für weitere “Politikwerkstätten“

Die Diskussion war wie erwartet kontrovers - Befürworter und Gegner der Idee eines Aufzugs zwischen Graben und ZOB schenkten sich nichts. Doch am Ende des Abends gab's zumindest in einem Punkt Einigkeit: Lauenburg braucht ein Mobilitätskonzept, um die Oberstadt und die Unterstadt miteinander zu verbinden.

Die Lauenburger Wählergemeinschaft (LWG) hatte zur ersten "Politikwerkstatt" geladen und etwa 35 Interessierte wollten sich selbst ein Bild machen, wie Initiator Heinz Victor seine Variante eines Vertikalaufzuges präsentiert. Bereits im Vorfeld war nach dem Bericht unserer Zeitung über dieses Projekt die Diskussion ins Rollen gekommen. Besonders Mario Scheuermann, der direkt an der angedachten Anlage wohnt, machte sich zum Wortführer der Kritiker. Seine Hauptargumente: Bedenken der Denkmalschutzbehörde und eine ungeklärte Kanalsituation auf dem städtischen Grundstück. Doch auch die Lauenburgerin Elke Burkhart brachte sich wieder ins Spiel: Immerhin hatte sie schon vor zwei Jahren eine Alternative zum durch die Bürger abgeschmetterten Schrägaufzug vorgelegt und zwar eine Verbindung zwischen dem Parkplatz gegenüber der Hitzler-Werft und dem Fürstengarten.

Victor hatte sich intensiv auf seinen Vortrag vorbereitet und beschrieb die ausgeklügelte Technik seiner Idee bis ins letzte Detail. Bisweilen überforderte er die Anwesenden damit, denn denen ging es vor allem um eine Frage. Braucht Lauenburg überhaupt einen Aufzug zwischen Unter- und Oberstadt? Scheuermann verteidigte Lauenburg als "Treppenstadt" und erntete dafür wenig Beifall. Stattdessen sollte ein neues Mobilitätskonzept die Verbindung zwischen Unter- und Oberstadt künftig optimieren - so der allgemeine Tenor.

Stadtvertreter André Peylo (SPD) machen angesichts der städtischen Haushaltslage vor allem die Kosten des Victor-Projektes Sorgen: "Selbst wenn der Aufzug in das Städtebauförderprogramm passt, bleiben der Eigenanteil und die Betriebskosten." Über die Finanzierung hat sich auch Elke Burkhart schlau gemacht: Ihr Projekt passe ebenso in den förderfähigen Rahmen.

Und plötzlich lag ein Gedanke nahe, den Dodo Mayer-Gevert schließlich aussprach: "Heinz Victor und Elke Burkhart sollten miteinander ausloten, zu welchen Teilen sich ihre Ideen umsetzen lassen. Vielleicht ergibt sich daraus eine gute Lösung."

* Die Lauenburger Wählergemeinschaft will künftig in weiteren "Politikwerkstätten" Lauenburger Themen mit den Bürgern diskutieren.