Fit für die Zukunft: Lauenburger Weingartenschule peilt weitere Stufen der Zertifizierung an

Die Zusammenarbeit zwischen den Schulen im Land stärken, Netzwerke mit außerschulischen Partnern bilden und so die Lernqualität weiterentwickeln - das sind Ziele der Initiative "Zukunftsschule.SH". Auch die Weingartenschule in Lauenburg ist jetzt dabei. Mit zwei Projekten hat sie sich erfolgreich als Zukunftsschule beworben, Konrektor Markus Sziegoleit konnte in Eutin die Auszeichnung entgegennehmen. Stufe 1 "Wir sind aktiv" ist bewältigt - jetzt hängt das Schild im Flur.

Doch dabei soll es nicht bleiben. "Mindestens alle zwei Jahre werden wir nach klaren Richtlinien wieder geprüft", sagt Schulleiterin Susanne Werger-von Bergen. Ziel ist es, auf Stufe 3 auch anderen Schulen bei der Entwicklung von nachhaltigen, zukunftsorientierten Unterrichtskonzepten zur Seite zu stehen. Mehr als 220 Schulen in Schleswig-Holstein haben sich der Initiative bereits angeschlossen.

Für die erste Stufe musste die Schule zwei Aktionen aus unterschiedlichen Themenfeldern umsetzen und dokumentieren. Das fiel den Lauenburgern nicht schwer. "Wir haben hier ja viele Projekte, die sich dafür anbieten", sagt der Lehrer Hanno Rothenberg. Zum Thema "Soziales Klima" punktete die Weingartenschule mit ihren Streitschlichtern. 18 Schüler haben 2013 erstmals die Ausbildung absolviert und ihr Büro in einem umgebauten Bauwagen bezogen. Xaver Schmidt gehört schon zum zweiten Jahrgang, der die Aufgabe im kommenden Schuljahr übernehmen wird. "Die Gründe, warum es Streit gibt, sind verschieden. Aber oft endet es mit einer Prügelei", weiß der Neunjährige. Er hat schon gelernt, wie man Streithähne an einen Tisch bringt, kann ihnen zeigen, welchen Anteil jeder der Beteiligten an der Auseinandersetzung hat. Und dann mit ihnen nach Möglichkeiten des Ausgleichs und der Versöhnung suchen. "Da gibt es bestimmte Stufen, die wir im Rollenspiel geübt haben", sagt der Drittklässler.

Auch das Projekt "Die Weingartenschule hilft" machte Eindruck beim Bildungsministerium. "Wir haben einen Weihnachtsbasar organisiert und die Einnahmen für Kinder auf den Philippinen gespendet", erzählt die Schülersprecherin Lara Behning (9). Nach dem Taifun Haiyan vom November 2013 konnten dank der Spenden aus Lauenburg Werkzeuge und Materialien für Notunterkünfte gekauft werden, ein Teil ging außerdem an eine zerstörte Schule. "2419 Euro sind zusammengekommen", sagt Lara stolz.

Weitere Projekte, mit denen die Weingartenschule sich als Zukunftsschule profilieren könnte, sind in Planung. Oder es gibt sie bereits. Hanno Rothenberg: "Zum Beispiel die Gestaltung des Schulhofes, an der die Kinder mitgewirkt haben und immer noch mitwirken". Aktuell geplant sind Ruhezonen in einem Gartenteil - besonders für die größeren Mädchen, die die Bolzplätze nicht so mögen. "Und wir wollen einen kleinen Kiosk aufbauen, den die Schüler selbst betreiben", so Rothenberg. Aber auch die Qualifikation als Kompetenzzentrum für Hochbegabte ist ein Pluspunkt. Konrektor Markus Sziegoleit: "Das wäre zum Beispiel etwas, mit dem wir auf Stufe 3 andere Schulen beraten könnten."