Schützenfest vom 5. bis 7. Juli - Probeschießen am Sonntag

Egal, was die Wetterexperten auch voraussagen werden - das Wochenende vom 5. bis 7. Juli wird sonnig und warm. Das ist schließlich lange Tradition beim Schützenfest der Lauenburger Gilde von 1666.

Unter dem Motto "Vom schönsten Wetter begünstigt" geht es von Sonnabend bis Montag streng nach altem Brauch und guter Sitte vor allem um die Frage: Wer wird der neue Schützenkönig? "In einem fairen Wettkampf hat jeder Schützenbruder die Möglichkeit, mit dem Schuss auf die Königsscheibe die Würde des Gildekönigs zu erlangen", schreibt der erste Vorsteher, Günter Enkelmann, in seinem Grußwort zum diesjährigen Schützenfest.

Eingestimmt werden die Lauenburger Schützen auf den jährlichen Höhepunkt der Gilde bereits an diesem Wochenende: Nach dem Kirchgang am Sonntag, 10 Uhr (Maria-Magdalenen-Kirche) gibt es das Königsprobeschießen. Der Gewinner dieses Wettkampfes sollte sich allerdings keine allzu große Hoffnung auf die Königswürde machen. Nach alter Überlieferung ist es dem Gewinner des Probeschießens noch nie gelungen, auch beim Schützenfest das beste Auge und die ruhigste Hand zu haben. Der noch amtierenden Majestät Manfred Lewandowski ("Der Gutmütige") ist es nach den Regeln der Gilde ebenfalls nicht vergönnt, durch den besten Schuss seine Regentschaft zu verlängern.

Für die Lauenburger ist besonders der Umzug der Schützengilde und der befreundeten Vereine ein Höhepunkt des Festes. Am Sonntag, 6. Juli, beginnt der Marsch um 12 Uhr am Museum, führt durch die Elbstraße, über den Großen Sandberg bis zum Schloss. Während es im Magistratssaal den großen Festakt nach alter Sitte gibt, werden auf dem Schlossplatz jene Schützenbrüder und Schützenschwestern "verurteilt", die sich eines schweren Vergehens schuldig gemacht haben. Die Schadenfreude der Schaulustigen ist ihnen gewiss, wenn sie in Ketten gelegt, für eine Stunde im Schlossturm "schmachten" müssen. Ob dies jedoch wirklich eine Strafe ist, sei dahingestellt. Man erzählt sich, dass die Delinquenten in ihrem Verlies mit Speis' und Trank bestens versorgt werden.