Lauenburg (du). Im Juni vergangenen Jahres forderte das verheerende Hochwasser in Lauenburg viel Engagement der ehrenamtlichen Helfer. Viele von ihnen werden jetzt - ein Jahr später - vom Land Schleswig Holstein geehrt.

Ihren Einsatz als Versorgungsteam während der Flut werden 23 DRK-Ehrenämtler so schnell nicht vergessen. Drei Wochen lang waren sie rund 5000 Stunden im Einsatz, um für die Verpflegung der Helfer zu sorgen. "Deshalb hat unser Kreisverband beim Kieler Innenministerium einen Antrag auf Auszeichnungen unserer Helfer mit dem Flut-Ehrenzeichen gestellt. Man musste allerdings schon kräftig schreien, bis sich in Kiel etwas tat", sagt der DRK-Ortsvereinsvorsitzende Dieter Wollenberg.

Einer der Geehrten ist Jörg Wohlert. Er erinnert sich: "In unserer Fahrzeughalle haben wir anfangs gekocht. Es mussten aber immer mehr Portionen für die vielen Helfer zubereitet werden, und irgendwann waren die Lagerkapazitäten ausgeschöpft." Danach ging es auf dem Bauhof weiter, wo es schließlich aber auch eng wurde.

Wohlert war selbst als Feldkoch dabei und hat miterlebt, wie engagiert die DRK-Betreuungsgruppen aus Lauenburg, Lütau und Geesthacht und der Sozialdienst im Einsatz waren. "Allein das Einkaufen war schon eine Herausforderung. Ich bin zur Bäckerei von Bernd Lühr gegangen und wollte alles kaufen, was sie an Kuchen haben. Anfangs haben die mich für verrückt erklärt", erzählt er. Dann haben die Lauenburger Bäckereien, Annemarie Kittel genauso wie der Edeka-Markt Sven Wöhl in Schnakenbek, das DRK aber mit großem Einsatz unterstützt. Dafür wurden auch sie vom Kreisverband für das Flut-Ehrenzeichen vorgeschlagen.

Stargast des Abends war allerdings der kleine Levi. Seine Mutter Tanja Kulling war bei ihrem Fluthelfereinsatz im siebten Monat schwanger. Sie wollte trotzdem helfen. Im September kam dann Levi putzmunter auf die Welt - sein "Fluthilfeeinsatz" ist ihm offenbar bestens bekommen.