Zugpferdemuseum zeigt Wanderausstellung in Mölln

Es war eine logistische Meisterleistung - und unzählige Pferde wurden dafür benötigt. Die Königlich Dänische Post verband als erstes Netzwerk der Region die Herzogtümer Schleswig, Holstein, Lauenburg und die Hansestadt Hamburg miteinander. Das Zugpferdemuseum Lütau verfügt noch über viele Zeugnisse aus dieser Zeit - und zeigt im Rahmen des Kultursommers die Wanderausstellung "Ein Brief und 1000 Pferde - Die Königlich Dänische Post" im Möllner Stadthauptmannshof.

Die Geschichte der Königlich Dänischen Post begann 1816. Zwar gelang es zunächst noch nicht, den Ratzeburger Bötern (Bootseigner, die Waren transportierten) ihre alten verbrieften Rechte zu nehmen. Der private Personen-Postverkehr, den Brauer und andere Pferdehalter ungestört neben der Post ausgeübt hatten, wurde aber nur noch gestattet, wenn zuvor ein "Wagenschein" beim Postamt eingelöst wurde. Denn das seit langer Zeit im Königreich Dänemark blühende und äußerst einträgliche Postwesen sollte auch auf das Herzogtum Lauenburg übertragen werden.

"Die Vernetzung, die wir heute kennen, hat damals begonnen", sagt Kultursommer-Intendant Frank Düwel. Und viel langsamer als heute war die Post damals nicht. "Sie war fast ohne Pause unterwegs, Tag und Nacht", erklärt Jürgen Hagenkötter vom Zugpferdemuseums. In den Stationen wurden lediglich die Pferde gewechselt, dann ging es weiter. Ein nicht ungefährlicher Job. Zwar war die Post damals sehr zuverlässig, aber manchmal gab es auch Überfälle.

"So eine Ausstellung kostet viel Geld, darum freuen wir uns, dass uns die dänische Post unterstützt", sagt Wolfgang Engelmann von der Stiftung Herzogtum Lauenburg. Auch die Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte fördert die Ausstellung.

Die Ausstellung wird am Sonntag, 29. Juni, um 10 Uhr im Stadthauptmannshof eröffnet. Zentraler Baustein ist der Nachbau eines Postamtes, in dem wertvolle Post-Originale wie Marken, Stempel oder Dokumente gezeigt werden. Eine Poststation wird ebenfalls aufgebaut.

Am Eröffnungstag besteht die Möglichkeit, Briefe und Karten mit einem eigens dafür angefertigten Sonderstempel zu versehen. Ein kleiner, einspänniger Königlich Dänischer Postwagen wird um 16 Uhr mit diesen Sendungen "Richtung Kopenhagen" abfahren. Da es den Stempel nur an diesem Tag gibt, ist er eine philatelistische Kostbarkeit.

Die Ausstellung im Stadthauptmannshof in Mölln (Hauptstraße 150) ist vom 29. Juni bis 25. Juli, jeweils sonnabends und sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie dienstags bis freitags von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Führungen gibt's am Wochenende ab 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.