Lauenburg/Lüneburg (br). Der 70-jährige Bernd-Wihelm S. muss sich seit Mittwoch wegen Mordes vor der 4. Großen Strafkammer am Lüneburger Landgericht verantworten.

Die Staatsanwaltschaft legt dem gelernten Kraftfahrzeugmechaniker zur Last, am 14. Februar 2014 seine Ehefrau in Karwitz (Kreis Lüchow-Dannenberg) getötet zu haben. Laut den Ermittlungsakten würgte der Mann seine Frau im Schlaf und tötete sie somit heimtückisch. Nach der Tat plante der Beschuldigte sich selbst zu töten, mit einem Messer verletzte er sich am Hals. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft ist der Mann für die Allgemeinheit gefährlich und in einem psychiatrischen Krankenhaus unterzubringen.

S., der in Lauenburg aufwuchs und seinen Lebensmittelpunkt in der Elbestadt hatte, erwarb vor zehn Jahren eine Immobilie im Wendland. 2012 zog das Paar dorthin um. Die psychischen Auffälligkeiten des Lauenburgers begannen kurz nach dem 70. Geburtstag. Er kam ins Krankenhaus, Mediziner diagnostizierten eine depressive Phase und verschrieben Medikamente. Im Oktober 2013 kehrte der Rentner zurück, doch er wandte sich von seinem sozialen Umfeld ab.

Marianne B., Nachbarin und Freundin der Familie, berichtete vor der Strafkammer, dass sie den Angeklagten am Tattag erneut in eine Klinik fahren sollte. Doch im Haus waren alle Vorhänge zugezogen. Dann stockte der Zeugin der Atem, als sie die dramatischen Minuten schilderte. Der Angeklagte stand plötzlich blutüberströmt am Fenster und rief: "Maren ist tot, Maren ist tot."

Das Schwurgericht setzt die Hauptverhandlung am 1. Juli fort. Das Urteil wird für den 25. Juli erwartet.