Unfälle: 40 Tonner landet im Straßengraben - Verunglückter Lkw auch auf der L 200

Ein mit Schweinefleisch beladener Lastwagen ist am Mittwochabend auf der Bundesstraße 5 im Bereich der Baustelle für die neue Brücke über den Elbe-Lübeck-Kanal verunglückt und hat bis zum frühen Donnerstagmorgen die Straße blockiert. Feuerwehrleute, Behördenvertreter, ein Bergungsteam und die Polizei waren mehr als acht Stunden im Einsatz. Der Fahrer (46) des Lasters wurde leicht verletzt, der Schaden beträgt etwa 150 000 Euro.

Nach Polizeiangaben hatte der Rumäne am Steuer des 40-Tonners vermutlich wegen unangepasster Geschwindigkeit innerhalb der Baustelle die Kontrolle über den Sattelzug verloren. Er war auf die Gegenfahrbahn geraten, hatte gegengelenkt und dadurch die Ladung in seinem Auflieger in Schwingungen versetzt. Schließlich konnte er den Laster nicht mehr halten, kam von der Straße ab, walzte die Leitplanke und ein Geländer nieder und stürzte kopfüber die Böschung hinunter.

"Wir wurden alarmiert, weil der Lastwagen angeblich brennen sollte, das war aber nicht der Fall", sagte Feuerwehrchef Lars Heuer. "Zum Glück war der Fahrer in der stark zerstörten Kabine nicht eingeklemmt, ihn daraus zu befreien wäre wegen der speziellen Lage sicher schwierig geworden", sagte er. Dennoch zog sich der Einsatz der Feuerwehrleute hin. Zunächst fingen sie Diesel aus dem Tank auf, dichteten einen Gully ab und streuten ausgelaufenen Kraftstoff mit Bindemittel ab. Dann unterstützten sie die Bergungsfirma von Jörg Schröder. "Der Lastwagen liegt in einer wirklich ungewöhnlichen Position", sagte Schröder. Er sicherte mit seinem Team und zwei Spezialfahrzeugen zunächst den Sattelzug an der Böschung, dann wurden die Möglichkeiten der Bergung beratschlagt.

Gegen Mitternacht begann dann die Bergung. Mit einem Telekran wurde am Fahrgestell des Aufliegers gezogen, sodass sich der Kofferaufbau löste und die Böschung hinunter rutschte. Dort konnte gestern die Ladung geborgen werden. Das Fahrgestell und die Zugmaschine holte die Berger zurück auf die Straße, um beides abzuschleppen. Nach der Reinigung der Fahrbahn und Aufräumarbeit war die B 5 erst nach 3 Uhr wieder frei. Der Verkehr wurde über die Kanalbrücken bei Lanze und Dalldorf umgeleitet.

Gestern Morgen bot sich dann ein ähnliches Bild an der L 200 bei Roseburg. Gegen 6 Uhr war ein Laster mit Anhänger von der Straße abgekommen und war im Graben stecken geblieben. Der Trucker (40), der unverletzt blieb, wollte bei einer Firma in Büchen Papier anliefern und war kurz vor dem Ziel. Auch der Rumäne, der bei Lauenburg verunglückte, hätte auf seiner Tour von Dänemark nur noch wenige Kilometer bis zu einem Betrieb nach Boizenburg fahren müssen. Das Ordnungsamt brachte den 46-Jährigen zunächst in der Obdachlosenunterkunft unter, bis seine Heimreise organisiert ist.