Lütau (kl). Knicks prägen die Landschaft in Schleswig-Holstein. Die bepflanzten Erdwälle sind bei der “Verkoppelung“ vor über 200 Jahren entstanden - und heute wertvolle Biotope. Was die Lütauer Vorfahren einst anlegten, wollen ihre Nachkommen nun für die Klimaneutralität der Kirchengemeinde nutzen.

Geplant ist ein Hackschnitzel-Heizwerk für das Grün der Knicks sowie ein Soldardach und eine Kompostanlage im Pastoratsgarten an der Redderallee.

Die Idee entstand auf dem Kirchengemeinderatstag 2013, angeregt durch einen Vortrag von Dr. Claudia Tanck, der Archivarin des Kirchenkreises. Das Ingenieurbüro Steffen aus Lauenburg untersuchte die Möglichkeiten, Holzschnitzel zur Energieerzeugung zu nutzen. Der Kirchengemeinde stehen sechs Kilometer Knick zur Verfügung, die alle 15 Jahre auf den Stock gesetzt werden. Jährlich sind 400 Meter Knick zu beschneiden - sie könnten Hackschnitzel für rund 140 000 Kilowattstunden Wärme liefern.

Werden die Pläne realisiert, könnte sich die Kirchengemeinde Lütau künftig völlig unabhängig selbst mit Energie versorgen. "Damit erfüllt sie die Vorgaben des Klimaschutzkonzeptes der Nordkirche", sagte Andrea Witt, Leiterin des Klimaschutzprojektes "Kirche öko plus". Sie hatte mit den Gemeindemitgliedern einen Aktionstag und einen Workshop vorbereitet, in dem Ideen erarbeitet wurden. "Wir hoffen auf Zuschüsse der Landeskirche, um unsere Pläne zu verwirklichen", sagt Pastor Cornelius van der Staaij.

Eine erste Klimaschutz-Maßnahme hat die Kirchengemeinde Lütau bereits verwirklicht. Auf einer Aufforstungsfläche wurden 8000 Baumsetzlinge gepflanzt, die schon bald zu einem Mischwald heranwachsen sollen.