Netzwerk der Museen geplant - 2015 Kongress in Lauenburg

Die Geschichte der Schifffahrt macht an den Ländergrenzen nicht halt. Das haben Werner Hinsch, der frühere Leiter des Elbschiffahrtsmuseums in Lauenburg, und Markus Reich, Reeder und Vorsitzender des Fördervereins, bei ihrer Arbeit immer wieder erfahren. Darum planen sie ein großes Netzwerk von Flussmuseen in Mitteleuropa. Gerade sind sie von einem Kongress in Danzig zurückgekehrt, bei dem es um das Thema ging. "Wenn es uns gelingt, 2015 den Grundstein für das Netzwerk zu legen, dann wird nicht nur das Elbschiffahrtsmuseum, sondern ganz Lauenburg davon profitieren", ist sich Hinsch sicher. 40 Jahre lang war er im Elbschiffahrtsmuseum aktiv, hat es von 1994 bis 2009 geleitet. Heute leitet er das Elbschifffahrtsarchiv, das dem Förderverein gehört.

"Bereits vor 38 Jahren haben wir erste Pläne für eine Vernetzung zwischen dem Lauenburger Elbschiffahrtsmuseum und dem Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven geschmiedet", erinnert sich Hinsch. Daraus entstand eine lose Arbeitsgemeinschaft, die jetzt europaweit ausgeweitet und intensiviert werden soll. Für 2015 ist der nächste Kongress geplant - und er wird in Lauenburg stattfinden.

Markus Reich rechnet mit etwa 100 Museumsvertretern, unter anderem vom Nationalen Maritimen Museum in Gdansk, der Universität Angers in Frankreich, dem Museum für antike Schifffahrt in Mainz und dem Museum für Wissenschaft und Technologie in Belgrad. "Wir sind zuversichtlich, dass wir mit vielen internationalen Gästen bei uns in Lauenburg den Grundstein für eine Zusammenarbeit legen könnten", so Markus Reich.

Reich liegt die Flussschifffahrt im Blut, wurde er doch als Sohn eines Binnenschiffers sogar an Bord geboren. "Die Geschichte dieser Schifffahrt ist ein Stück europäischen Kulturerbes, das nur erhalten werden kann, wenn sich alle beteiligten Länder von lokalen Einzelaktionen verabschieden und gut zusammenarbeiten", sagt der Lauenburger. Informationen und Ausstellungen könnten dann in Zukunft verstärkt ausgetauscht werden, hofft Reich. Für Werner Hinsch ist die Vernetzung der richtige Weg: "Das ist in der heutigen Zeit eine wichtige Aufgabe."