Alter Sandkrug: Wirtsehepaar sucht Nachfolger

Die Lage direkt am Elbufer ist einmalig, ebenso der Blick, der weit bis nach Niedersachsen reicht. Bei Stammgästen und Wanderern ist der Alte Sandkrug in Schnakenbek darum beliebt. Doch viele Gäste sind verunsichert. Seit einiger Zeit wird das Gebäude zum Verkauf angeboten - und das hat sich herumgesprochen. "Fast jeder zweite Gast fragt, ob wir überhaupt noch geöffnet haben", erzählt Carmen Pahl. Seit 15 Jahren führt sie mit ihrem Mann Wolfgang das Café und Restaurant an der Alten Salzstraße. Besonders am Wochenende ist es voll, dann zählt das Paar 300 bis 500 Gäste pro Tag. Doch in den vergangenen Monaten sind viele Stammgäste ausgeblieben. "Wegen der Gerüchte, dass wir bereits geschlossen haben", so Carmen Pahl.

Dabei sind sie und ihr Mann Wolfgang weiterhin für die Gäste da. "Und zwar so lange, bis das Haus verkauft ist", betonen die beiden. Ihr großer Wunsch: Auch in Zukunft soll es hier eine Gastronomie geben. "Wir wollten das Haus eigentlich nur privat nutzen, als wir es gekauft haben, aber dann wurden wir so oft darauf angesprochen, hier eine Gaststätte zu betreiben, dass wir uns schließlich getraut haben", erzählt Carmen Pahl. Zunächst war nur am Wochenende geöffnet, doch bald gaben die Pahls ihre Jobs in Hamburg auf, stiegen voll in die Gastronomie ein. Die hat an diesem Ort Tradition: Weil die Alte Salzstraße hier über die Elbe führte, gab es schon vor 1100 Jahren ein Wirtshaus.

Carmen Pahls selbstgebackene Torten sind berühmt, am beliebtesten ist Stachelbeer-Baiser. Ein Renner auf der Speisekarte ist "Fischers Glück" - gebratenes Lachs-, Dorsch- und Seehecht-Filet mit Weißwein-Dill-Sauce, Röstkartoffeln und einem kleinen Salat für 14,90 Euro.

Die Räume sind mit Antiquitäten eingerichtet, die das Paar im Laufe der Jahre gesammelt hat. "Hier steckt viel Herzblut drin", sagt Carmen Pahl. Doch ihr Mann ist schwer krank, beide sind 67 Jahre alt - Zeit, ans Aufhören zu denken.

Zum Verkauf steht das Gebäude mit 800 Quadratmetern Wohnfläche, in dem sich auch noch neun Ferienwohnungen befinden. Das Grundstück ist 18 000 Quadratmeter groß. "Eine historische Besonderheit ist, dass dazu 7000 Quadratmeter Elbe gehören", sagt Wolfgang Pahl. Einige Interessenten habe es schon gegeben, allerdings hätten sie keinen entsprechenden Kredit von ihrer Bank bekommen. Preis: 1,25 Millionen. Aber darüber könne man verhandeln, so Pahl.

Geöffnet ist der Alte Sandkrug, Alte Salzstraße 34, von Mittwoch bis Sonntag, jeweils 12 bis 9 Uhr, am Montag und Dienstag ist Ruhetag. Telefon: (0 41 53) 52 09 76.