Versammlung: Appell des Vorsitzenden Ralf Storjohann

Eine Million Euro muss die Stadt bis 2015 einsparen - dazu hat sie sich im Konsolidierungsvertrag mit dem Land Schleswig-Holstein verpflichtet. Auch eigene Einnahmequellen und Sparmöglichkeiten müssen ausgeschöpft werden, bevor das Land Sonderzuweisungen bewilligt. Insgesamt acht Millionen Euro könnte Lauenburg bis 2018 aus dem Etat für verschuldete Kommunen bekommen. Eine bittere Pille: Die Einführung von Parkgebühren wird damit Pflicht. Doch die Wirtschaftliche Vereinigung Lauenburg (WVL) befürchtet, dass diese Gebühren Kunden der Lauenburger Geschäfte und Unternehmen abschrecken werden. "Wir wünschen uns, dass die Stadt von Parkgebühren in der Innenstadt absieht", sagte der Vorsitzende Ralf Storjohann während der Jahreshauptversammlung an die Adresse von Bürgermeister Andreas Thiede. Und erhielt eine direkte Antwort: "Keiner will diese Gebühren. Wir arbeiten daran, das Konsolidierungsprogramm anderweitig zu erfüllen. Wenn wir das schaffen, wird eine Parkraumbewirtschaftung in der Innenstadt überflüssig", so der Verwaltungschef. In diesem Jahr sei auf keinen Fall mehr mit der Aufstellung der Parkscheinautomaten zu rechnen.

Das bestätigt Reinhard Nieberg, Leiter des Stadtentwicklungsamtes, auf Nachfrage unserer Zeitung. Doch dass die Parkgebühren kommen, ist so gut wie sicher. "Wir müssen uns an den Vertrag halten und sind in der Vorbereitung. Noch in diesem Jahr sollen beschlussreife Vorlagen der politischen Selbstverwaltung an die Hand geben werden", so Nieberg. Ralf Storjohann kündigte an, mit seinen Vorstandskollegen die Pläne weiterhin im Auge zu behalten.

Ein zweiter Wunsch des WVL-Vorsitzenden: die Schaffung von mehr Arbeitsplätzen in der Stadt und damit eine Stärkung der Kaufkraft. Bürgermeister Thiede verwies auf die geplanten Projekte, unter anderem die Marktgalerie. "In der Innenstadt passiert etwas, was auch Arbeitsplätze schaffen wird", sagte er. Thiede setzt außerdem auf die Ansiedlung von Unternehmen im Gewerbebiet nördlich von Famila. "Es ist jetzt erschlossen, die Ansiedlung von Gewerbe kann starten."

Die Ansiedlung neuer Betriebe könnte der WVL auch neue Mitglieder bringen. 96 Einzelpersonen und Unternehmen stehen zurzeit auf der Mitgliederliste, "von Januar bis Mai konnten wir neun neue Mitglieder begrüßen. Das bestätigt den Aufwärtstrend in Lauenburg und zum anderen, dass wir als WVL mit unserer Arbeit auf dem richtigen Weg sind", so die Bilanz des WVL-Vorsitzenden.

Bei den Wahlen wurde Brigitte Refflinghaus als Kassiererin einstimmig bestätigt, ebenso Wolfgang Reichenbächer als Schriftführer.