Kermes: Türkische Gemeinde Lauenburg bewirtet ihre Gäste

Es duftete in Lauenburg nach orientalischen Gewürzen, Honig und frischen Backwaren. Dazu die warme Maisonne im Gesicht - alles fast wie im Türkei-Urlaub.

Tatsächlich kam der verführerische Duft am Sonnabend vom Platz rund um Fathi-Moschee an der Hamburger Straße. Zweimal im Jahr organisiert die türkisch-islamische Gemeinde hier das Volksfest Kermes. Traditionell bieten dann Frauen der Gemeinde leckere Köstlichkeiten zum Verkauf an. Alle Zutaten werden von den Familien eingekauft, die Speisen gemeinsam zubereitet. Der Erlös aus dem Verkauf, der nicht nur Landsleute lockt, kommt komplett der Moschee zugute.

Stelline Tilp und ihr Mann Detlef waren eigens aus Geesthacht gekommen. Sie sind Fans der türkischen Küche. "Das ist hier so, als wenn Mutter kocht. So lecker gibt es die Gerichte woanders nicht", ist sich die Geesthachterin sicher. Florian Thiedemann und Lena Bahde aus Lauenburg genossen nicht nur das Essen, sie hatten auch Spaß am Klönschnack mit ihren türkischstämmigen Bekannten.

Mitorganisatorin Selda Öz erzählte, dass sich etwa zwölf Frauen eine ganze Woche lang jeden Abend in der Küche der Moschee getroffen haben, um die Nationalgerichte vorzubereiten. Allein für die Herstellung von Mante - das sind türkische Tortellini - wurden 60 Kilogramm Mehl mit Eiern, Salz und Wasser zu einem Teig vermischt und ausgerollt. Auf ausgestochene Vierecke strichen die Frauen dann eine Hackfleischmischung. "Jedes einzelne Teil ist per Handarbeit geschlossen worden, bevor es in kochendem Salzwasser gegart wurde. Das macht viel Arbeit, aber auch Spaß. So oft sehen wir Frauen uns ja auch nicht", berichtete Hacer Usun von den vergnüglichen Abenden. Die Arbeit hatte sich gelohnt: Serviert mit einer köstlichen Joghurt-Knoblauchsoße ließen sich die Gäste die Spezialität schmecken.