Allen Unkenrufen zum Trotz: Die Poller in der Elbstraße werden irgendwann funktionieren. Schließlich arbeitet die beauftragte Firma mit Energie daran, die zweijährige Pannenserie zu durchbrechen.

Das darf man übrigens sogar wörtlich nehmen. Weil im April ein elektronisches Bauteil nicht funktionierte, hätte die Stromunterbrechung in der Elbstraße in der vergangenen Woche ja die Lösung sein können. Also kurzerhand den Saft abdrehen und wieder anstellen. Das Steuerungsteil des Pollers sollte "denken", der Transponder hätte den Impuls ausgelöst.

Der Plan ist während der geheimen Testphase ja auch fast aufgegangen. Auf jeden Fall ist der Poller beim Wiedereinschalten des Stroms nach oben gefahren. Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren ist, arbeitet die Firma jetzt an einer Erklärung, warum bei den Anwohnern künftig jedes Mal das Licht ausgeht, bevor ein dazu berechtigtes Auto die Elbstraße befährt.

Gerüchten, die besagen, dass der Stromausfall rein zufällig gewesen und so eine weitere Poller-Panne ausgelöst worden wäre, sei an dieser Stelle ausdrücklich widersprochen.

Baumamtsleiter Reinhard Nieberg scheint in die Planungen übrigens nicht eingeweiht zu sein. Anders lässt sich die Ironie in seiner Stimme nicht erklären, als er sagt: "Wir haben eine weltweit agierende Firma beauftragt. Ich habe während meiner Reise nach China mit eigenen Augen gesehen, dass sie auch dort tätig ist."

Das macht ein wenig stutzig: Die Zeiten, als die Chinesen Jahrhunderte brauchten, nur um eine lange Mauer zu errichten, sind doch lange vorbei. Unser Vertrauen in asiatische Planung scheint unerschüttert zu sein.