Hochwasserschutz: Zweite Planungswerkstatt konkretisiert Vorschläge von Bürgern und Experten

Gibt es einen wirksamen Hochwasserschutz, ehe die nächste Flut die Lauenburger Altstadt heimsucht? Das Tempo, das die Arbeitsgruppe um das Ingenieurbüro Melchior und Wittpohl vorlegt, macht zumindest Hoffnung, dass der Wettlauf mit der Zeit gewonnen werden könnte. Bereits kurze Zeit, nachdem sich im vergangenen Jahr die Elbe wieder in ihr Bett zurückgezogen hatte, kam die Finanzierungszusage vom Land für ein komplexes Hochwasserschutzkonzept. Und die Stadt hat offensichtlich bei der Auswahl der Arbeitsgruppe aus Experten für Städtebau, Denkmalschutz und Wasserbau auch eine glückliche Hand bewiesen: Die Auftaktveranstaltung am 28. Februar fand ausschließlich positive Resonanz der Anwohner.

Für Sonnabend, 10. Mai, ist nun die zweite Runde der Bürgerbeteiligung in Sachen Hochwasserschutz angesetzt. Zwischen 10 und 15.30 Uhr werden in der Heinrich-Osterwold-Halle (Elbstraße 145) die Ergebnisse aus der öffentlichen Auftaktveranstaltung und den beiden Sitzungen des wissenschaftlichen Beirates präsentiert und anschließend gemeinsam mit den Anwohnern konkretisiert. Spannend dürfte sein, wie die Experten und der wissenschaftliche Beirat um Professor Dr. Manfred Voigt die Vorschläge der Bürger in ihre ersten Überlegungen einbezogen haben. Immerhin hatten diese im Februar besonders beim gemeinsamen Rundgang mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg gehalten. So wurden für insgesamt 10 Standorte im Gefährdungsbereich Schwachstellen konkret benannt und bereits erste Lösungsvorschläge unterbreitet. Dabei ließen die Anwohner auch städtebauliche Mängel nicht außer Acht, weil diese in die Erarbeitung des Schutzkonzeptes einfließen sollen. Im zweiten Teil der Werkstatt ist wieder die konkrete Mitarbeit der Teilnehmer gefragt: Die Vorschläge der Experten kommen auf den Tisch und dürfen dort diskutiert und konkretisiert werden.

Es bestehen übrigens gute Chancen, dass das fertige Konzept Ende Juni nicht in einer Schublade verschwindet: "Es ist ja nicht so, dass erst die Planung abgeschossen wird und dann die Suche des Landes nach den Geldquellen beginnt", hatte Lauenburgs Amtsleiter für Stadtentwicklung, Reinhard Nieberg, schon im Februar gesagt. Offensichtlich sieht man das in Kiel auch so: An der Planungswerkstatt nehmen auch Vertreter der zuständigen Ministerien teil.

Aus organisatorischen Gründen bittet die Stadt um Anmeldung zur Planungswerkstatt unter Telefon (0 40) 3 57 52 70.