Kommunalaufsicht gibt grünes Licht

Andreas Thiede hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben: "Ich glaube, die Positionen der Politik und der 'Schlossbürger' sind gar nicht so weit voneinander entfernt. Beide Parteien wollen, dass das Schloss den Bürgern zugänglich bleibt. Vielleicht nähert man sich ja doch noch an", hofft der Bürgermeister. Doch das ist eher zweifelhaft.

Die Initiative "Bürger für das Schloss" hat mehr als 1000 Unterschriften gesammelt, um einen Bürgerentscheid über die Frage zu erwirken, ob das Schloss in kommunaler Hand bleiben soll oder nicht. Nachdem die Kommunalaufsicht grünes Licht gegeben hat, sind nun Stadt und Politik in der Pflicht, den Bürgerentscheid vorzubereiten.

Für Lauenburgs Verwaltungschef käme es allerdings einem "Denkverbot" gleich, den Verkauf des historischen Schlossensembles schon jetzt auszuschließen. "Ich weiß gar nicht, vorher das Misstrauen der Initiatoren kommt. Es gibt dazu keinerlei Gespräche hinter verschlossenen Türen. Wir halten uns alle Optionen offen", versichert Thiede.

Doch aus der Politik gab es zu diesem Thema auch schon andere Töne. Zuletzt hatte CDU-Fraktionschef Markus Matthießen die Jahreshauptversammlung der Lauenburger Sportvereinigung genutzt, um sich für einen Verkauf des Schlosses stark zu machen: "Jeder Bürger sollte sich überlegen, ob es sinnvoll ist, eine sanierungsbedürftige Immobilie wie das Schlossgebäude in staatlicher Hand zu belassen", sagte er - und spielte in diesem Zusammenhang auf drohende Hallennutzungsgebühren an.

"Die da oben machen ja sowieso was sie wollen" - derartige Aussagen hätten sie beim Sammeln der Unterschriften öfter gehört, sagt Katharina Bunzel, die zum Initiatoren-Team des Bürgerentscheides gehört. Durch den Bürgerentscheid sei nun eine Beteiligung der Lauenburger in greifbare Nähe gerückt.

Jetzt müssen die Stadtvertreter zu diesem Thema noch einmal beraten. Bürgervorsteher Bernd Dittmer geht davon aus, dass diese Sitzung im Juni anberaumt wird. Alle Beteiligten könnten sich dabei auch auf eine Neuformulierung des Bürgerentscheides einigen. Darauf setzt der Bürgermeister seine ganze Hoffnung. Thiede: "Ich wünsche mir, dass die Bürger über die Nutzung des Schlosses entscheiden und wir gemeinsam überlegen, wer diese Ideen verwirklichen kann. Über Verkauf oder nicht können wir uns doch danach unterhalten."