Großauftrag: In den Ferien haben die Juniorunternehmer alle Hände voll zu tun
Ausschlafen, Freunde treffen, chillen - für solche Ferienfreuden haben die 17 Jugendlichen aus dem Juniorunternehmen der Albinus-Gemeinschaftsschule gerade wenig Zeit. Ihre Auftragsbücher sind proppenvoll.
"Lauenbag - Taschen mit Geschichte" haben sich die jungen Unternehmer als Namen für ihre Firma ausgedacht. Für ihre Taschen nutzen sie Sandsäcke, die Lauenburger nur zu gut vom Hochwasser 2013 kennen. Gut acht Monate nach der Firmengründung können die Schüler viel über ihre Erfahrungen mit dem Projekt erzählen, das vom Kölner Institut für Wirtschaft ins Leben gerufen wurde. Ihre Taschen verkaufen sich sehr gut. Diese positive Entwicklung bedeutete aber auch, dass die Freizeit der Jugendlichen immer knapper wird. Erste große Erfolge gaben dann aber einen mächtigen Motivationsschub. "Lauenbag" bekam eine Einladung im Rahmen des 22. Gründungstages der Handelskammer Hamburg. Gemeinsam mit weiteren 15 Schülerfirmen durften sie sich vorstellen. Kreativität für die Präsentation ihres Taschenstandes war gefragt. Marketingleiterin Lisa-Marie Rohwedder (15) organisierte eine Pinnwand mit einer Lichterkette. "Darüber haben wir einen blauen Stoff gespannt und so Wasser dargestellt. Ein gefüllter Sandsack stand für die Entstehungsgeschichte unserer Firma", erzählte sie. Am Ende fuhren die Lauenburger als Sieger für die beste Präsentation mit 100 Euro vom Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln nach Hause. Die Einladung zum Landesentscheid nach Kiel, an dem nur die 10 besten Schülerfirmen aus ganz Schleswig-Holstein teilnehmen dürfen, war ein weiterer Erfolgsmeilenstein. "Wir waren am Ende immerhin das beste Unternehmen einer Gemeinschaftsschule, denn die ersten drei Plätze gingen an Schüler der Oberstufen von Gymnasien. Ein vierter Platz ist zwar immer ein wenig unglücklich, aber wir können darauf stolz sein", sagt die Vorstandsvorsitzende Celina Burmeister (15) selbstbewusst.
Kira Brackmann (14), der Leiterin der Finanzabteilung, fiel auf, dass die drei platzierten Juniorunternehmen starke Wirtschaftspaten hatten, die den Lauenburgern fehlten. Trotz der Enttäuschung sind sich die Jungunternehmer einig, dass alles, was sie gelernt haben, wichtig für sie ist. "Die Schüler waren super und der Reifeprozess, den jeder Einzelne durchgemacht hat, wird ihnen in Zukunft Vorteile verschaffen", lobt Lehrerpatin Ingrid Bindzus.
Zeit für trübe Gedanken haben die Jungunternehmer sowieso nicht. Osterferien fallen für sie nämlich aus, denn das Land Baden-Württemberg hat 180 Taschen bestellt, die bis 5. Mai fertig sein müssen. Im Tourismusbüro verkaufen sich die Taschen ebenfalls sehr gut und Kira Brackmann setzt auf einen guten Verkauf bei der Lauenburger Gewerbeschau am 17. und 18. Mai. "Ein guter Umsatz bringt unseren Aktienkurs mächtig nach oben", sagt die "Finanzmanagerin" zuversichtlich.
Im Schuljahr 2014/2015 wird es ein neues Juniorunternehmen geben, versichert Ingrid Bindzus. Für die Neulinge haben die "Alten Hasen" einige Ratschläge parat. "Es ist ganz wichtig, den Spaß und die Freude zu bewahren. Mitmachen ist alles, nur so lernt ihr selbstständig zu werden", sagt Sydney Kadziolka. "Die Idee für das Produkt sorgfältig überlegen und immer gut vorbereitet sein", rät Lisa-Marie Rohwedder. Celina Burmeister hat gelernt, dass ohne Selbstdisziplin, Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung und Teamgeist in einem Unternehmen gar nichts klappt.
(du.).