Lauenburg/Lüneburg (br). Nach acht Monaten ging jetzt vor der zweiten Großen Strafkammer am Lüneburger Landgericht der Prozess gegen eine Bande von Buntmetalldieben zu Ende, die auch in Lauenburg ihr Unwesen trieb (wir berichteten).

Wegen schweren Diebstahls in 20 Fällen wurden die acht Angeklagten zu Haftstrafen zwischen zwei Jahren/vier Monate und fünf Jahren verurteilt.

Es war einer der aufwendigsten Prozesse in der niedersächsischen Justizgeschichte. "Ein langes Verfahren haben wir jetzt hinter uns gebracht. Das Ende wäre nicht absehbar, wenn die Angeklagten sich nicht zu weitreichenden Geständnissen durchgerungen hätten." Mit diesen Worten leitete der Vorsitzende Richter Matthias Steuernagel die mündliche Urteilsbegründung ein. "Bravo", kommentierte Mirko S., der mit fünf Jahren die höchste Freiheitsstrafe erhielt, die Worte des Richters.

Nachdem die Justizwachtmeister die Ruhe wieder hergestellt hatten, schilderte der Richter die zahlreichen Delikte. Dreist gingen die Diebe Mitte November 2012 auf dem Rangierbahnhof in Maschen vor. Mit mehreren Fahrzeugen verschafften sie sich an zwei Tagen hintereinander Zutritt zum Bahngelände, schweißten mehrere Container auf und entwendeten Kabeltrommel und Druckluftbehälter. Am Tatort fand die Polizei einen Schlüsselanhänger einer Autovermietung. Nachforschungen führten zu einem Milorad L. aus Slowenien, der den Transporter anmietete und in Hamburg leben soll. Doch weder in Deutschland noch sonst wo in der EU gibt es einen Mann mit diesem Namen.

Nach diesem Coup zog es die Bande an die Elbe. In der Nacht zum 28. November 2012 öffneten mehrere Männer ein Rolltor einer Firma in Lauenburg und erbeuteten Werkzeuge und Computer im Wert von fast 42 000 Euro. Im Januar 2013 klickten in Uelzen schließlich die Handschellen.

Da einige Verteidiger der Angeklagten auf Bewährungsstrafen plädierten ist der Gang vor den Bundesgerichtshof ziemlich sicher. Dann wird der Lüneburger Schuldspruch auf Rechtsfehler hin überprüft.