Mit Lauenburg geht's aufwärts - kaum jemand zweifelt daran.

Und weil das nicht oft genug gesagt werden kann, bezeichnete Bürgermeister Andreas Thiede schon vor zwei Jahren den Maibaum an der Alten Wache als Symbol für "Stolz und Aufbruchstimmung". Zugegeben, im vergangenen Jahr klappte es mit der symbolträchtigen Rede zur Aufstellung des Mastes leider nicht, jemand hatte den Bürgermeister zu einer Zeit eingeladen, als die Zimmerleute bereits mit einem Kurzen auf ihr Werk anstießen. Dies kann in diesem Jahr nicht passieren, denn die Maibaumtradition fällt ins Wasser. Ehe nun die ewigen Pessimisten misstrauisch werden, natürlich geht es weiter aufwärts - nur eben nicht für den Maibaum.

Mit Symbolen ist das ja ohnehin so eine Sache: Entweder sie passen oder sie werden passend gemacht. Und so könnte man mit viel gutem Willen in diesem Jahr die Nicht-Aufstellung des Maibaumes ebenfalls als Symbol für "Stolz und Aufbruchstimmung" bezeichnen. Die offizielle Begründung für den Ausfall der 12-jährigen Tradition ist nämlich Folgende: Weil inzwischen der Bau des Ärztehauses an der Alten Wache so richtig in Gang gekommen ist, ist es enger geworden für die Standbetreiber des Wochenmarktes, und weil diese deshalb weiter Richtung Löwenbrunnen ziehen könnten, wäre der Maibaum eventuell im Wege. Schon hört man die Nörgler nörgeln: Wie kann der 13 Meter hohe Maibaum mit seiner kleinen Standfläche die Marktbeschicker stören, die sich bisher nicht mal in die Nähe seines Stammplatzes vorgearbeitet haben?

Vielleicht hat es ja auch einen ganz anderen Grund, dass die Maibaum-Tradition ins Wasser fällt: Man munkelt, die Stadt will den bunten Mast um ein paar chinesische Weisheiten ergänzen. Sollte das stimmen, wird der Maibaum im nächsten Jahr ganz sicher wieder das Symbol für "Stolz und Aufbruchstimmung" sein.