Kiosk: Erhan Tamer feiert das erste Jahr

Ein Kaffee schwarz für den eiligen Busfahrer, buntes Kratzeis für die muntere Schülerclique - Michelle Hoffmeister kennt die Vorlieben ihrer Stammkunden. Schließlich gehört sie von Anfang an zum Team vom Kiosk am Lauenburger ZOB.

Gestern haben Michelle Hoffmeister und ihre Kollegin Doris Bertram den Kiosk rundherum mit Luftballons geschmückt. Der Duft von Grillwurst lag in der Luft und Musik schallte über den Platz, denn es gab etwas zu feiern.

Vor genau einem Jahr hat Erhan Tamer den Pachtvertrag mit der Stadt unterschrieben. Nach einigen gescheiterten Vertragsverhältnissen ist damit nicht nur der Kiosk wieder geöffnet, auch die öffentlichen Toiletten sind seitdem wieder zugänglich, was besonders Fahrgäste zu schätzen wissen, die hier am ZOB auf ihren Anschlussbus warten.

Erhan Tamer weiß, dass er und seine Mitarbeiterinnen hier nicht nur Brötchen und Bockwurst verkaufen. Einige ihrer Stammkunden kommen jeden Tag zur gleichen Zeit und bleiben bis zum Abend, weil ihnen zu Hause die Decke auf den Kopf fällt. "Da erfährt man auch schon mal Geschichten, die einem zu Herzen gehen", sagt Tamer. Das sei ein bisschen wie früher in einem Tante-Emma-Laden, wo Leute die Köpfe zusammensteckten und die neuesten Geschichten erzählt wurden: "Zuhören ist manchmal genauso wichtig, wie frisch geschmierte Brötchen", sagt Tamer, der diese Erfahrung schon in seinem ersten Kiosk im Büchner Weg gemacht hat. In Kürze wird er nun seinen dritten Kiosk eröffnen, diesmal in idyllischer Lage am Lanzer See.

Für seinen Kiosk am ZOB sieht Tamer auch langfristig eine gute Perspektive. "Wenn in den nächsten Jahren die Pläne für die Innenstadtentwicklung aufgehen, wird das positive Auswirkungen auch auf die kleinen Unternehmen der Stadt haben", ist er überzeugt. Und schließlich ist er dann mit seinem Kiosk am ZOB mittendrin.