Lauenenburg (du.) “Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt“ - als dieses Lied komponiert wurde, lagen zwischen Aussaat und Ernte meist vier Monate. Heute sorgen vielerorts Folien für Wärme im kalten Erdreich, die Arbeit übernehmen leistungsstarke Traktoren.

Sie sind jetzt überall in der Feldmark rund um Lauenburg im Einsatz. Große Pflanzmaschinen setzen Gemüse - unter anderem Brokkoli. "Die meisten Kohlsorten sind nicht so empfindlich und wurden schon vor den 70er-Jahren ab März ins Freiland gepflanzt. Mit dem Abdecken durch Folien wird der Wachstumsprozess aber beschleunigt", erzählt der Gärtnermeister für Gemüsebau, Jörn Schmidt (53). Er verkauft mit seiner Frau Sabine und seinen Schwiegereltern Gemüse aus eigenem Anbau auf dem Lauenburger Wochenmarkt. Beim Fachsimpeln mit Marina Hellriegel kommt das Gespräch auf die bevorstehende Spargelsaison. Helriegel betreibt mit ihrer Schwester Stefanie Fielhauer den Spargelhof Ehing in Basedow.

Spargel hat den Beinamen "Königliches Gemüse" wohl auch wegen des arbeitsintensiven Anbaus und der aufwendigen Ernte. "Früher fingen wir nicht vor dem 1. Mai mit dem Spargelstechen an", erzählt Marina Hellriegel. Die etwa 20 Zentimeter hoch aufgeschütteten Spargeldämme, in denen die begehrte Sprosse der Spargelpflanze heranwächst, sind jetzt mit Spezialfolie abgedeckt. Zusätzlich ist bei den Feldern, auf denen zuerst geerntet werden soll, ein Folientunnel über den Damm gesetzt. "Zwischen Tunnel und Damm haben wir zwar 38 Grad, aber direkt am Boden sind es nur acht Grad. Bis der Spargel richtig treibt, braucht die Pflanze an der Wurzel aber gut 12 Grad", so Marina Hellriegel. Weil es heute wärmer werden soll, wird die Ernte und der Verkauf auf dem Spargelhof schon an diesem Wochenende starten - noch zwei Tage früher als 2012