Geschäftsführer erklärt, wie es in Lauenburg funktioniert

"Geld regiert die Welt", so heißt es im Volksmund. Auch wenn für Andreas Püst, Geschäftsführer des Theaters Lauenburg, die Leidenschaft für die Schauspielerei an erster Stelle steht, so muss auch er sich mit dem Thema Geld befassen. Bühnenbilder werden benötigt, ebenso Requisiten und professionelle Dozenten für die geförderten Projekte.

"Das Stundenhonorar für die künstlerischen Dozenten beträgt im Schnitt nur 25 Euro und gilt steuerrechtlich als Aufwandsentschädigung", erläutert Püst. Ist er selbst zum Beispiel als Schauspiel-Dozent tätig, bekommt er auch diesen Betrag. Seine Tätigkeit als Geschäftsführer ist ein Ehrenamt - neben seiner freiberuflichen Tätigkeit als Rechtsanwalt in Hamburg

20 000 bis 30 000 Euro benötigt das Theater jährlich allein für die Amateur-Theatersparte, je nachdem, ob es um eine von Püst inszenierte Eigenproduktion geht oder um ein Stück, für das Verlagstantiemen fällig werden. Bundesmittel stehen für die Laien im Rahmen der Förderung "Kultur macht stark" zur Verfügung. "Der Aufwand für die Beantragung von Fördergeldern ist immens", sagt Andreas Püst, verliert angesichts der vielen Formulare bis hin zum Abschlussbericht aber nicht den Humor. Ende 2013 freute er sich über eine E-Mail vom Ministerium, die ankündigte, dass für alle Projekte rückwirkend eine Verwaltungskostenpauschale von fünf Prozent gezahlt werde. "Ganz ohne Beleg", schmunzelt der Regisseur und Dozent.

Profi-Projekte müssen dagegen ganz ohne Budget auskommen. Nur 20 000 Euro stehen dafür im Landesetat zur Verfügung. Die Mühe, davon vielleicht 1000 Euro zu erhalten, steht nach Ansicht von Andreas Püst nicht im Verhältnis zum Ergebnis. In Niedersachsen sieht es anders aus: Dort gibt es allein für den Bereich Lüneburg 100 000 Euro für die Profi-Theaterförderung.

"Für die Profitheatersparte planen wir darum unsere Projekte lediglich auf Basis von geschätzten Eintrittsgeldern. Und die gehen dann für Verlagstantiemen und Bühnenausstattung weg", erklärt Püst. Nur ein kleiner Rest bleibe als Lohn für die Berufs-Schauspieler. Sollte ein Stück beim Publikum durchfallen, sähe es für Gagenzahlungen düster aus. Wie einen Schatz hütet Andreas Püst die noch verbliebenen 1000 Euro von insgesamt 2000, die dem Theater mit dem Kulturpreis 2012 zugeflossen waren.

Dankbar ist Püst der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg als wichtigem Sponsor sowie der Stadt Lauenburg, die die Miete für die Heinrich-Osterwold-Halle und alle Nebenkosten übernimmt. "Aber insbesondere ohne die vielen tatkräftigen ehrenamtlichen Unterstützer vor Ort wäre die Unterhaltung des Theaters nicht denkbar", zollt Andreas Püst allen Respekt, die sich für das Theater Lauenburg und damit für ein starkes Miteinander vor Ort einsetzen. "Helfer sind immer willkommen!" Dafür gibt es auch ein tolles Programm: Am 3. Mai läuft die beliebte Komödie "Engelchen und Teufelchen".

Das komplette Programm gibt es unter: www.theater-lauenburg.de.