Haus der Generationen an der Dresdner Straße ist Ende Mai bezugsfertig - auch eine Kita zieht ein

Maler, Elektriker und Fliesenleger - alle sind jetzt am Werk. Denn das neue Haus der Generationen soll Ende Mai bezugsfertig sein. 2,124 Millionen Euro investieren die Kirchengemeinde, der Kirchenkreis und die Stadt gemeinsam in den großen Anbau für das Dietrich-Bonhoeffer-Haus an der Dresdner Straße. Durch die Erweiterung um 955 Quadratmeter wird es zu einem Begegnungszentrum für Jung und Alt. Untergebracht werden im Haus der Generationen eine Kindertagesstätte mit 65 Plätzen, ein Mehrzweckraum und zwei Räume für die Familienbildungsstätte.

Erst im August 2013 hatten Pröpstin Frauke Eiben und Pastorin Inga Meißner den Grundstein für das kirchliche Begegnungszentrum gelegt. Das Besondere daran: Es ist ein Passivhaus, wird nur sehr wenig Energie verbrauchen. "Es war uns wichtig, ökologisch nachhaltig zu bauen - im Sinne der Schöpfung", sagt Pastor Philip Graffam. Eine Lübecker Zimmerei fertigte die Segmente für Wände und Dach vor, in kurzer Zeit wurden die Holzsegmente dann vor Ort montiert.

Große Fensterflächen sorgen dafür, dass Sonnenstrahlen das Gebäude auch im Winter aufwärmen. "Die Fußbodenheizung wird nur eine geringe Vorlauftemperatur von 22 bis 25 Grad brauchen", erklärt der Architekt Nisse Gerster. Er ist zertifizierter Passivhausplaner - nicht jeder kennt sich mit diesen besonders energiesparenden Gebäuden aus. Um den Neubau in diesem Stil zu realisieren, wechselte die Kirchengemeinde sogar den Architekten. "Das hat zu einer Verzögerung geführt, aber dafür bekommen wir nun auch die erste Passivhaus-Kita Schleswig-Holsteins", sagt Beate Paulsen, Vorsitzende des Kirchengemeinderates.

Die Dächer für den Mittelbau und für den zweigeschossigen Anbau sind mittlerweile fertig. In Kürze wird die Saat für die Begrünung ausgebracht. Maler streichen die Wände in einem hellen Vanilleton, die Fliesen für Küche und Sanitärräume werden verlegt. "Der Fußboden wird kiwifarben, gelb, orange und rot", sagt Beate Paulsen. Sie freut sich, dass jeder Raum einen eigenen Notausgang hat, sodass der große Flur, in dem die Holztreppe nach oben führt, zum Spielen genutzt werden kann. Regina Szymanski, engagiertes Mitglied im Kirchengemeinderat, freut sich besonders über das Kreuz im großen Fenster des Treppenhauses und über die Unterstützung, die die Gemeinde vom Kirchenkreis erhielt: "Die Architektin Birgit Kleine-Benne war bei jeder Baubesprechung dabei und hat uns sehr geholfen." Pastor Graffam indes kann es kaum erwarten, mit seiner Theatergruppe und dem Videoworkshop den Mehrzweckraum zu nutzen.

Am 30. Mai rückt der Umzugswagen an, am 4. Juni ziehen die Kinder ein: eine Krippengruppe, eine Integrationsgruppe und zwei Regelgruppen. Bisher sind sie noch am Graf-Bernhard-Ring und an der Rosenstraße untergebracht. Diese Immobilien sollen verkauft werden.

Der Glockenturm, wie das Dietrich-Bonhoeffer-Haus etwa 50 Jahre alt, ist auf eine andere Grundstücksecke versetzt worden. Denn auch Gottesdienste wird es an der Dresdner Straße weiter geben. Die Orgel musste für die Zeit der Bauarbeiten fachgerecht in Folie gehüllt werden, weil sie sehr staubempfindlich ist.

Einen Monat nach dem Bezug wird dann gefeiert: Am Sonnabend, 5. Juli, lädt die Kirchengemeinde zum Einweihungsfest und Tag der offenen Tür. Dann wird auch ein Film der Videowerkstatt über die Bauarbeiten gezeigt.