Neubau: Standort Lauenburg soll großzügiger gestaltet werden - Parkplätze dagegen knapp bemessen

Die Zeiten, dass man sich bei Aldi aus aufgestapelten Kisten bedient, sollen bald endgültig vorbei sein. Zwar setzt der Discounter nach wie vor auf die Sparfüchse unter den Kunden, das Einkaufserlebnis soll dabei aber nicht auf der Strecke bleiben. Wie berichtet, plant der Marktriese an seinem Lauenburger Standort an der Hamburger Straße einen modernen Neubau. Die Verkaufsfläche soll dann von 800 auf 1200 Quadratmeter erweitert werden.

Am Montagabend gab der Bauausschuss grünes Licht für den Entwurf des Bebauungsplanes 92 "Hamburger Straße 33-13". Nun muss der Plan gemäß den baurechtlichen Vorschriften für einen Monat öffentlich ausgelegt werden, ehe er schließlich von den politischen Gremien nach Abwägung aller eingegangenen Einwände beschlossen wird. "Wir gehen davon aus, dass das noch vor den Sommerferien so weit ist", hofft der Amtsleiter für Stadtentwicklung, Reinhard Nieberg.

Für die Entscheidungsträger bei Aldi-Nord dürfte sich das Vorhaben rechnen: Rund 15 Prozent beträgt in Lauenburg der Marktanteil des Lebensmittel-Discounters, hat das Einzelhandeskonzept des Büros Bulwien Gesa aus dem Jahre 2012 ergeben. Aldi selbst geht davon aus, dass schon heute etwa 800 Kunden täglich im Markt an der Hamburger Straße einkaufen - im neuen Aldi sollen es dann 900 sein. Dafür zieht das Unternehmen alle Register der neuen Firmenphilosophie: Kundenfreundlicher Vollversorger im Nahrungsmittelbereich mit ansprechender Warenpräsentation.

Doch die neue Großzügigkeit hat auch ihren Preis: Trotz größerer Verkaufsfläche wird die Zahl der Stellplätze von derzeit 87 auf 58 gesenkt. Grundlage für die Berechnung der benötigten Parkflächen ist die der sogenannte Stellplatzerlass von Schleswig Holstein. Demnach gilt: jeweils 10 bis 20 Quadratmetern Verkaufsfläche wird ein Stellplatz zugeordnet. In Lauenburg wären somit 60 bis 120 Plätze erforderlich. Im Entwurf des Bebauungsplanes wird diese Differenz nicht als Problem deklariert, denn "der Bestand an innerstädtischen Parkplätzen ist vergleichsweise hoch".

Wann Aldi-Nord das ehrgeizige Vorhaben in Lauenburg umsetzt, dürfte wohl vor allem daran liegen, wie schnell für die Bauzeit eine geeignete Interimslösung für den Verkauf gefunden wird. "Wir sind dazu mit der Stadt in gutem Gespräch. Eine Lösung gibt es aber noch nicht", heißt es aus der Aldi- Immobilienverwaltung in Seevetal.