Siebeneichen (er). Die ungesicherte Zukunft der Kanalfähre in Siebeneichen beschäftigt auch die SPD-Kreistagsfraktion.

Wie gestern berichtet, endet der Vertrag des Kreises mit dem Amt Büchen über Zuschüsse für den Betrieb im Jahre 2016. "Mit der Einstellung des Fährbetriebes würden wir uns künftige Möglichkeiten beschneiden, das touristische Potenzial in der Region im Südkreis auszubauen", ist Kreistagsabgeordnete Maja Bienwald überzeugt. Die Wege zu den touristischen Höhepunkten der Region sollten miteinander verbunden werden, statt sie zu kappen. "Touristische Argumente müssen verstärkt in den Vordergrund rücken, um unsere Region weiterzuentwickeln. Ein Schwerpunkt sollte die Förderung des Radtourismus sein. Der ländliche Raum im Südkreis darf dabei nicht abgehängt werden", sagt die 39-Jährige, die auch Mitglied im Aufsichtsrat der Tourismusagentur HLMS ist. Der Erhalt der Fähre Siebeneichen werde daher in der SPD-Fraktion derzeit diskutiert, um Lösungsvorschläge zur Finanzierung zu entwickeln.

Dass jährlich verstärkt Tagesausflügler und Radtouristen die Landschaft und die Ruhe der Natur am Weg längs des Kanals genießen, weiß auch Egon Siepert. Der 61-jährige Schwarzenbeker ist zuständig für die finanziellen Fragen in der SPD-Kreistagsfraktion und nutzt als Radsportler auch die Fähre über den Kanal.

Siepert und Bienwald wollen am kommenden Donnerstag an der Sitzung des Amtsausschusses Büchen teilnehmen und Argumente für die künftige Finanzierung der Fähre sammeln. "Wir wollen ins Gespräch kommen mit dem Amtsausschuss, grundsätzlich diskutieren und ihn einbeziehen", sagt Siepert.

Eine wenigstens mittelfristige finanzielle Absicherung des Fährbetriebes sei nur durch den Einsatz des Stiftungskapitals selbst möglich. Dies gehe nur mit Genehmigung der Stiftungsaufsicht des Landes, die nach Mitteilung in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Innenausschusses noch aussteht, so der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Jens Meyer. Er hofft, dass das Innenministerium hier eine Ausnahmeregelung belegt. Anderenfalls müssten andere Zuschussgeber mit ins Boot genommen werden.