Elbstrassen-Sperrpoller: Monteur klemmt sich die Hand - Testphase verzögert sich erneut

Reinhard Nieberg, Leiter des Lauenburger Amtes für Stadtentwicklung, möchte auf das Thema am liebsten nicht mehr angesprochen werden. Kein Wunder: Seit dem Planungsbeginn im Herbst 2012 begleiten Pleiten, Pannen und Pech den Einbau der versenkbaren Poller am Elbschifffahrtsmuseum und am Ruferplatz, die den Durchgangsverkehr aus der Elbstraße verbannen sollen.

Erst verhinderte der lange Winter 2012/2013 einen zügigen Baubeginn. Dann stießen Tiefbauer der Büchener Firma Ehrich im April 2013 am Museum in 80 Zentimeter Tiefe auf zu eng nebeneinander liegende Ver- und Entsorgungsleitungen. Ein Abstand von 80 Zentimetern reichte nicht aus, um den einen mal einen Meter großen und bei Bedarf versenkbaren Pollerklotz samt Fundament und Elektrik im Erdreich verschwinden lassen zu können. Nachdem die Leitungen verlegt worden waren, musste der Einbau dennoch verschoben werden, die Baugruben wurden wieder zugeschüttet: Vorrang hatte zu dieser Zeit der Abschluss der Arbeiten am Großen Sandberg - eine Priorität, die von der Freiwilligen Feuerwehr eingefordert worden war, die einen schnellen Zugang zur Altstadt benötigt. Die Elbstraße konnte, außer am Wochenende, wieder in West-Ost-Richtung genutzt werden.

Als die Firma Ehrich und die Techniker die Arbeit wieder aufnehmen sollten, kam im Juni 2013 das Hochwasser der Elbe, das die Elbstraße und damit die beiden Baustellen überschwemmte. An ein Weiterarbeiten war wegen der anschließenden Aufräum- und Sanierungsarbeiten für Monate nicht mehr zu denken. Erst im Dezember konnte der Einbau abgeschlossen werden. "Wir werden die beiden Anlagen am Ruferplatz und am Elbschifffahrtsmuseum jetzt scharf schalten und sehen, ob alles reibungslos funktioniert", erklärte Bauamtsleiter Reinhard Nieberg damals. Danach sollten die direkt betroffenen Anwohner informiert und die Transponder ausgegeben werden, die ihnen freie Fahrt zu ihren Häusern gewährleisten sollen.

Sollten! Denn Restarbeiten, fehlende Teile und ein Arbeitsunfall warfen den Zeitplan erneut über den Haufen: Der für die Technik zuständige Monteur hatte sich die Finger geklemmt und fiel wochenlang aus. Nieberg wartet heute noch auf die Probeläufe und flüchtet sich in Galgenhumor: "Ich werde mich zur Terminplanung erst wieder äußern, wenn alle Arbeiter abgerückt und die Tests erfolgreich angeschlossen sind."

Die Zeitverzögerungen haben nach Auskunft von Kämmerer Thomas Burmester keinen Einfluss auf die Baukosten. Sie waren ursprünglich mit 50000 Euro veranschlagt worden, wurden später auf 60000 Euro aufgestockt: "In diesem Bereich bewegen wir uns heute noch."