Glüsing: Freilaufende Hunde ängstigen Mensch und Wildtier

Ein entspannter Spaziergang durch den Glüsinger Wald - so hatte sich Marlies Dröse den Nachmittag vorgestellt. Auf einem kleinen, ausgetretenen Weg im Naturschutzpark Hohes Elbufer rannten dann plötzlich zwei mittelgroße, rehbraune Windhunde auf sie zu. Eines der Tiere sprang sogar an ihr hoch. Marlies Dröse reagierte mit einem beherzten "Aus!", zum Glück reagierte das Tier.

"Das ist leider kein Einzelfall" meint der Leiter der Försterei Grünhof, Wolfgang Kruckow. Immer öfter würden in seinem Revier Hunderhalter ihre Tiere frei laufen lassen. "In Schleswig-Holstein haben wir grundsätzlich Leinenpflicht im Wald. Hundehalter haben nicht das Recht, Menschen, die sich im Wald erholen möchten, durch ihre freilaufenden Hunde zu ängstigen, oder das Wild zu gefährden", so der Förster. Im Frühling seien besonders Jungtiere gefährdet, die nicht schnell genug fliehen können. "Jeder Hund, hat er erst einmal eine Fährte aufgenommen, kann Wildtiere zu Tode hetzen", weiß der Förster. Jetzt im Winter sind oft Rehe die Opfer, weil sie ihren Organismus auf Sparflamme halten, um so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen.

Oft reicht es in solchen Fällen, Hundehalter auf ihr Fehlverhalten aufmerksam zu machen. Marlies Drösel machte allerdings eine andere Erfahrung: Auch sie bat den Halter, die Tiere an die Leine zu nehmen. Doch anstatt Einsicht zu zeigen, habe er sich im Recht gefühlt. "Sie haben hier gar nichts zu suchen, das ist ein Naturschutzgebiet, machen sie, dass sie hier wegkommen", so seine Forderung.

In so einem Fall endet auch die Nachsicht von Förster Krukow. Er rät Spaziergängern, die auf einen so uneinsichtigen Hundehalter treffen, die Polizei zu rufen oder sich direkt mit ihm unter Telefon (01 51) 55 14 52 55 in Verbindung zu setzen.