Windpark an der K 70: Lärm und Schattenwurf bereiten Sorge

"Generationswechsel" in Lütau und Basedow? Bei einer Informationsveranstaltung der Gemeinde Lütau stellten Investoren vor, wie sie sich die Zukunft des Windparks an der Kreisstraße 70 zwischen beiden Gemeinden vorstellen: mit bis zu 180 Meter hohen Windkraftanlagen. Die sollen 98 Gigawattstunden (GWh) Strom pro Jahr erzeugen - die deutlich kleineren Anlagen, die seit elf Jahren laufen, leisten nur 22 GWh.

"Für den Windpark ist schon lange eine Erweiterung geplant. Schon die letzte Gemeindevertretung hat sich mit den zukünftigen Betreibern auf eine Bauhöhe der Windmühlen von 150 Metern verständigt", erklärt Ralf Hamann, 1. stellvertretender Bürgermeister von Lütau. Er spricht zu diesem Thema für die Gemeinde, weil Bürgermeister Rudolf Pemöller und weitere Gemeindevertreter wegen möglicher eigener Belange befangen sind. Hamann: "Auch die bestehenden Mühlen sollen durch die neue Generation ersetzt werden."

Der große Saal im Gasthaus Basedau war während der Informationsveranstaltung voll besetzt. Die Investoren erklärten, dass die aktuelle Bauhöhe der Windmühlen nicht mehr lukrativ sei, da die bestehenden 14 Anlagen, die 100 Meter hoch sind, wegen einer zu geringen Stromlieferung als unwirtschaftlich gelten. Fotomontagen des zu erwartenden Windparks zeigten, wie mächtig die modernen Anlagen in der Natur stehen. Rote Blinkleuchten und rote Warnstreifen inklusive. Weil auch in Wangelau und Schnakenbek über moderne Windparks nachgedacht wird, könnte sich das Landschaftsbild völlig verändern. "Wir fünf Gemeindevertreter, die nicht befangen sind, werden uns zusammensetzen und darüber brüten, wie wir entscheiden können und wie es weitergeht", sagt Hamann. Er hatte den Eindruck, dass bei dem Treffen eher die Gegner des Windparks dabei waren, man sich aber objektiv entscheiden müsse.

In Basedow hat man von dem, was Lütau tun müsste, ganz klare Vorstellungen. "Unsere Erwartungshaltung ist ganz klar, dass Lütau mit uns das Gespräch sucht. Bisher ist das nicht erfolgt, dabei ist die Fläche eine gemeinsame Windkrafteignungsfläche", sagt Basedows Bürgermeister Hans-Dieter Lucht. "Wir hatten gegenüber der Landesplanung eine Höhenbegrenzung von 100 Metern gefordert, das wurde dort aber abgelehnt", berichtet Lucht. Denn in Basedow fürchtet man, wegen der herrschenden Lage mit Südwest-Wind unter dem Lärm der sich drehenden Windkraftanlagen leiden zu müssen. Dazu kommt der Schattenwurf.

Betreiber des Windparks und möglicher Investor ist die "Elbe Windpark GmbH", deren Geschäftsführer Frank Grafe ist. Eine Antwort auf die Frage, was die Gemeinde von dem Projekt hätte, blieb er in der Informationsveranstaltung schuldig. "Leider ist Herr Grafe da sehr schweigsam, ich hätte auch gern gewusst, was uns das Projekt, etwa durch Steuerzahlungen, bringt", sagt Hamann.