“Kaiser Wilhelm“: Kulturministerin Spoorendonk überbringt 400 000 Euro

Endlich ist das Geld auch offiziell da: Schleswig-Holsteins Kulturministerin Anke Spoorendonk (SSW) überbrachte jetzt den Fördermittelbescheid des Bundes für die Instandsetzung des Raddampfers "Kaiser Wilhelm". Sie übergab das wertvolle Stück Papier persönlich Markus Reich, dem Vorsitzenden des Vereins zur Förderung des Lauenburger Elbschifffahrtsmuseums, der das 114 Jahre alte Dampfschiff einsetzt. "Damit können wir den Kaiser am Leben halten", sagte Reich. Zum Kurs-Elbe-Tag am 27. April und dann zum Saisonstart am 1. Mai soll der Museumsdampfer wieder ablegen.

Anke Spoorendonk dankte ausdrücklich dem Lauenburger CDU-Bundestagsabgeordneten Norbert Brackmann, der die Förderung auf Bundesebene eingefädelt hatte. "Ohne diesen Einsatz wäre das alles nicht möglich gewesen", lobte die Ministerin das Engagement des Abgeordneten für seine Heimatstadt. Brackmann erinnerte daran, wie mühsam dieser Weg war. "An der richtigen Stelle haben die richtigen Leute die richtigen Hebel in die richtige Richtung gedreht", sagte er. Für Anke Spoorendonk ist klar: "Der Kaiser Wilhelm ist ein städtebaulicher Fixpunkt mit der Kirche und der Altstadt. Und Lauenburg ist wichtig für unser kulturelles Erbe."

Die 400 000 Euro des Bundes konnten nur fließen, weil die Richtlinien für die Fördermittel im Denkmalschutzbereich für bewegliche Denkmäler geändert werden. Und damit dann auch konkret der "Kaiser Wilhelm" profitiert, wurde er eigens in das Haushaltsgesetz des Bundes geschrieben.

"Die 400 000 Euro sind nur ein kleiner Teil von dem, was das Schiff tatsächlich braucht. Aber so ein altes Schiff ist auch nie fertig", sagte Reich. Man wolle jedoch versuchen, künftige Investitionen durch einen Fahrbetrieb selbst zu erwirtschaften. Außerdem arbeitet das Land mit seinen Denkmalschutzexperten gerade an einer Expertise zur Geschichte des Raddampfers. Denn außer dem 1900 in Dresden gebauten "Kaiser Wilhelm" gibt es in Schleswig-Holstein nur fünf andere historische Schiffe, die als derart erhaltenswürdig gelten. Möglich, dass deshalb noch einmal Fördermittel akquiriert werden können.

"Wir werden unser Bestes geben, damit der Kaiser Wilhelm eine Attraktion bleibt", versprach Werft-Chef Franz C. Hitzler. Seine Mannschaft ist bereits dabei, die nötigsten Arbeiten durchzuführen. "Da sieht man, Denkmalschutz ist auch immer eine Art von Wirtschaftsförderung", berichtete Anke Spoorendonk. Denn der große Teil der Fördermittel für den Erhalt des 57,20 Meter langen Schiffes geht direkt an die Werft.

Der Fahrplan des Fördervereins sieht für dieses Jahr Fahrten nach Geesthacht, Hoopte (mit Schleusung), Bleckede und Hitzacker vor. Auf eine besondere Attraktion können sich die Geesthachter freuen: Während des 3. Elbfestes vom 5. bis 7. September soll der "Kaiser Wilhelm" am 7. September vom Menzer-Werft-Platz aus um 12.45 Uhr zu einer zweieinhalbstündigen Schleusenfahrt starten.