Schlechte Nachricht: Stadt will Parkplatzgebühren erheben

"Die Entscheidung der Politik, den Kirchplatz in den Wintermonaten wieder zu öffnen, empfinde ich als angenehm. Sie hat bei mir und meinen Kunden für Tiefenentspannung gesorgt. Endlich stehen direkt an meinem Studio wieder Parklätze zur Verfügung", freut sich Nagel-Designerin Susanne Kirsch, die ihrem Handwerk im Fachwerkhaus an der der Elbstraße 61 nachgeht.

Im Herbst 2012 hatte die Politik dem Drängen des Arbeitskreises Altstadt Lauenburg nachgegeben und den Platz täglich zwischen 10 und 18 Uhr durch einen versenkbaren Poller abriegeln lassen. Für die Anwohner und Besucher der Stadt bedeutete das eine mühsame Parkplatzsuche - oft verbunden mit langen Wegen vom Lösch- und Ladeplatz oder vom Borkeplatz. Protest war die Folge, bis sich zwei Fachausschüsse des Themas annahmen und die Dauersperrung kippten. Ab sofort kann im Winter rund um die Uhr geparkt werden.

Freude auch bei Georgios Papadopoulos aus der Elbstraße 70: "Die bisherige Regelung war ein Witz. Begründet wurde sie damit, dass der Platz für Veranstaltungen frei gehalten werden sollte. Doch außer für zwei Mittelaltermärkte ist er nie genutzt worden."

Einig ist er sich mit Susanne Kirsch, dass im nächsten Schritt eine dauerhafte Öffnung auch während der Sommermonate angestrebt werden sollte. "Wir sind erst am Anfang", schmunzelt die Nagel-Expertin.

Hoffnungen, dass es bei einer kostenlosen Nutzung bleiben wird, schiebt Bauamtsleiter Reinhard Nieberg einen Riegel vor: "Die Einführung von Parkgebühren ist wesentlicher Bestandteil des Konsolidierungsvertrages mit dem Land. Das werden wir in diesem Jahr flächendeckend im gesamten Stadtgebiet über die Bühne bringen", kündigt er an. Außerdem seien bereits erste Beschwerden über Dauerparker auf dem Platz eingegangen.