Fluthilfebüro: Angela Poepping und Jörg Sönksen bieten ab Februar Beratung für Betroffene an

Das ging wirklich schnell: Erst Ende vergangenen Jahres hatten Stadt und Awo die Stellen ausgeschrieben, jetzt stehen bereits die beiden Mitarbeiter fest: Vom 3. Februar an beziehen Angela Poepping aus Hamburg und Jörg Sönksen aus Lauenburg ihr gemeinsames Fluthilfebüro in der Elbstraße 52.

Wie berichtet hatte der Lauenburger Chef der Arbeiterwohlfahrt, Uwe Frensel, bei der Awo-International Geld für das Projekt beantragt. Aus Spendenmitteln der Aktion "Deutschland hilft" ist nun die Bezahlung der beiden Fluthelfer für zwei Jahre sicher gestellt. Für Frensel eine gute Sache: "Bisher gab es für die verschiedenen Fördertöpfe mehrere Ansprechpartner. Wir haben uns überlegt, wie wir die Hilfsangebote bündeln können, damit Betroffene nicht von Pontius zu Pilatus rennen müssen, um die notwendigen Formalitäten zu erledigen", sagte er im Dezember gegenüber unserer Zeitung. Jetzt ist das Projekt in trockenen Tüchern. "Dank der engen Kooperation mit Bürgermeister Andreas Thiede fließen nun die Finanzmittel in die dringend benötigte Anlaufstelle", lobt der Awo-Chef heute.

Nach Informationen unserer Zeitung konnten Awo und Stadt unter 15 Bewerbungen die geeigneten Mitarbeiter auswählen. Jörg Sönksen hatte bereits während des Hochwassers die Nachbarschaftshilfe in der Altstadt organisiert und dürfte im Team somit der Pragmatiker sein. Angela Poepping dagegen kennt sich als Juristin mit Gesetzen und Durchführungsbestimmungen bestens aus, ohne die die versprochene "unbürokratische Aufbauhilfe" nun mal nicht auskommt. Beide werden 30 Stunden in der Woche tätig sein und auch die Arbeit der von der Diakonie eingesetzten "Fluthilfeberater" koordinieren. Außerdem soll das Büro auch Anlaufstelle für Fragen sein, die sich aus den Schadensgutachten für die jeweiligen Häuser ergeben. Allein damit dürfen die beiden Fluthilfeberater alle Hände zu tun haben. Hatte es doch in der Vergangenheit immer wieder Kritik an der Arbeitsweise des von der Stadt beauftragten Lübecker Gutachterbüros Justus Decke gegeben.

Noch sind Angela Poepping und Jörg Sönksen allerdings damit beschäftigt, sich in ihrem Büro in den Räumen der Lauenburger Schifffahrtssachverständige GmbH einzurichten. Auch einen Telefonanschluss gibt es noch nicht. "Wir werden die organisatorischen Dinge jetzt schnell klären und bis zum 3. Februar startklar sein", verspricht der Amtleiter für Stadtentwicklung, Reinhard Nieberg. Sobald das Arbeitsfeld im Detail abgesteckt ist, sollen die Altstadtbewohner durch eine Bürgerinformation über die neue Anlaufstelle informiert werden.

Dass die beiden Stellen für zwei Jahre geschaffen wurden, liegt übrigens unter anderem daran, dass Anträge auf Mittel aus dem Aufbauprogramm von Bund und Ländern noch bis zum 30. Juni diesen Jahres gestellt werden können. Bis zur vollen Beseitigung der Schäden wird also voraussichtlich noch viel Wasser die Elbe hinunter fließen.