Krüzen (du). Die Nachfrage nach Ganztagsangeboten in Kindergärten steigt auch im ländlichen Raum.

Im Amt Lütau gibt es bisher aber nur halbtägige Betreuungsangebote. Vorreiter ist jetzt die Gemeinde Krüzen: Vom 1. August an bietet die Einrichtung "Uns Kinnerhus" eine Betreuung von 7 bis 16 Uhr.

Werner Schumacher ist nicht nur Krüzens Bürgermeister und Vorsteher des Amtes Lütau - der 77-Jährige ist auch ein Mann, der weiß, wo junge Familien der Schuh drückt. Künftige Bewohner, die in dem von der Gemeinde neu erschlossenen Baugebiet siedeln, hätten immer öfter nach Ganztagsplätzen gefragt.

"Wir haben daher unter Beteiligung aller Gemeinden des Amtes die Umwandlung unseres von der evangelischen Kirchengemeinde geführten Kindergartens in eine Ganztagseinrichtung beschlossen", so Schumacher. Für die Gemeinden, die sich Ganztagesplätze in Krüzen sichern wollen, entstehen keine weiteren Kosten. Grund: Im Dorfgemeinschaftshaus, in dem die Kita untergebracht ist, ist auch ein Ganztagesbetrieb ohne zusätzliche Baukosten möglich. Die Gemeinden tragen lediglich, wie gehabt, ihren Kindergartenpflichtanteil. Nur wenn Defizite auflaufen sollten, werden die Gemeinden entsprechend ihrer genutzten Kita-Plätze im "Kinnerhus" zusätzlich zur Kasse gebeten.

Zwei zusätzliche Erzieherinnen werden von Sommer an helfen, die Ganztagesbetreuung in Krüzen sicherzustellen. Die monatlichen Kosten dafür betragen pro Kind etwa 250 Euro, dazu kommt das Mittagessen. Wer sein Kind lieber weiter halbtags in einen Kindergarten geben möchte, muss künftig auf bestehende Einrichtungen in Lütau oder Basedow ausweichen.