Östliche Ortsumgehung: Landesverkehrsminister Reinhard Meyer: Beginn der Planung nicht vor 2015

Die innerörtliche Verlegung der Bundesstraße 209 durch das Industriegebiet: Was das Bürgeraktionsbündnis "Lauenburg reicht`s!" (BAB) seit Jahren fordert, findet inzwischen in Lauenburg auch fraktionsübergreifende Zustimmung. Im Oktober verabschiedeten die Stadtvertreter eine entsprechende Resolution an die Landesregierung.

Jetzt liegt die Antwort von Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) vor. Wichtigste Botschaft: Die Aufnahme der Planungen wird erst vorgenommen, wenn das Projekt - wie vom Land gemeldet - in den "vordringlichen Bedarf" des Bundesverkehrswegeplanes 2015 eingeflossen ist. Und auch dann beginnt die Planung nur, wenn sich "im Vergleich mit anderen prioritären Projekten im Lande eine realistische Finanzierbarkeit darstellen lässt." Damit erteilt der Minister der Forderung aus der Resolution eine Absage, die Planung zur innerörtlichen Verlegung der B 209 kurzfristig einzuleiten. Ärgerlich ist das besonders für die lärmgeplagten Anwohner der Hafenstraße, müssen sie doch fürchten, dass die Verlegung trotz des "vordringlichen Bedarfs" schon deshalb hinten runter fällt, weil für andere Verkehrsprojekte des Landes die Planung bereits weit fortgeschritten ist.

Für die Stadt ergibt sich aus dem jetzt herrschenden Schwebezustand noch ein weiteres Problem: Das Gebiet, durch das die B 209 im Falle der Verlegung führen würde, liegt zum Teil in privater Hand. Der Hamburger Architekt Robert Heimbach ist Eigentümer des Bahnhofes und umliegender Flächen. Er möchte die ihm gehörenden Flächen wirtschaftlich verwerten und drängt daher auf die Fortschreibung des Bauplanes "Bahnhof" aus dem Jahre 2007. Dies ist der Knackpunkt, wie der Amtsleiter für Stadtentwicklung, Reinhard Nieberg, gegenüber unserer Zeitung erklärt: "Kommt es zur Verlegung der Bundesstraße, müssen wir im Bauplan eine Freihaltetrasse vorsehen. Dafür muss allerdings die exakte Lage klar sein, was ohne Einleitung des Planungsverfahrens unmöglich sein dürfte."

Investor Heimbach hält den Vorschlag der Verlegung der B 209 durch das Planungsgebiet für ein "charmante Lösung", wie er kürzlich vor den Mitgliedern des Bau- und Planungsausschusses sagte. Immerhin wäre die direkte Straßenanbindung ein wichtiges Vermarktungsargument für potenzielle Interessenten.

Im Moment allerdings bremst die Unsicherheit darüber, ob die Ortsumgehung in diesem Bereich kommt oder nicht, sämtliche Entwicklungspläne im Bereich des Bahnhofes aus. Nieberg bringt es auf den Punkt: "Das nicht eingeleitete Planverfahren für die Ortsumgehung verhindert auch die Neuentwicklung des Stadteingangsbereiches."