Philippinen: Die Bürger von San Joaquin danken für die Hilfsbereitschaft der Menschen aus dem Kreisgebiet

Die Nachricht über die verheerenden Schäden, die der Taifun "Haiyan" am 8. November 2013 in ihrem Heimatdorf San Joaquin angerichtet hatte, ließ die in Lauenburg lebende Philippinin Angelica Roca-Behrens (39) verzweifeln. In ihrer Not wandte sie sich für einen Spendenaufruf an unsere Zeitung. Inzwischen sind auf dem Spendenkonto bei der Raiffeisenbank 7400 Euro eingegangen, die direkt für die Menschen in San Joaquin verwendet werden. Eine Fahne mit dem Wappen des Kreises Herzogtum Lauenburg ist dort zum Symbol der Hilfe zur Selbsthilfe geworden.

Viele Einwohner von San Joaquin haben alles verloren und stehen vor dem Nichts. Noch immer gibt es keinen Strom. Lediglich die ärztliche Versorgung und die Ernährung mit dem Nötigsten sind gesichert. Was fehlt, sind Taschenlampen und Lampenöl sowie Kleidung und Waschmittel als erste Grundausstattung sowie Material für den Wiederaufbau des Dorfes.

"Meine Schwester ist bei der philippinischen Polizei. Sie hat sich freistellen lassen, um dafür zu sorgen, dass die Spendengelder genau dort landen, wo sie gebraucht werden. In Gesprächen mit den Dorfbewohnern hat sich herausgestellt, dass es ganz wichtig ist, Werkzeug und vor allem Nägel in allen Größen einzukaufen, damit die Menschen wieder ein Dach über dem Kopf haben", erzählt Angelica Roca-Behrens.

Als Ersthilfe hat sie 3000 Euro an ihre Schwester Florence Magistrado (37) überwiesen. Per Post ging jetzt ein ganzer Ordner mit Belegen über Kauf und Ausgabe der Materialien bei ihr ein. "Meine Schwester und die Menschen in San Joaquin sind sehr dankbar und möchten, dass wir hier in Deutschland sehen können, was mit dem gespendeten Geld passiert", erzählt Angelica Roca-Behrens.

Die verbliebene Summe von 4400 Euro wird sie zur Hilfe für Kinder einsetzen. 300 Kinder haben im Dorf überlebt, es sind aber auch 69 Tote zu beklagen. Die Kinder haben derzeit kaum Chancen auf einen Schulbesuch. Geld für Hefte, Stifte oder die auf den Philippinen übliche Schuluniform hat zurzeit kaum einer übrig. "Für diese Kinder ist die Schule so wichtig, damit sie irgendwann auf eigenen Beinen stehen können. Noch steht nicht fest, wie viele Kinder auch tatsächlich ins Dorf zurückkehren und Hilfe brauchen. Sobald mir meine Schwester eine verbindliche Liste schickt, werde ich ihr das Geld überweisen. Sie kann dann, soweit der Betrag ausreicht, alles Nötige einkaufen und verteilen", plant Angelica Roca-Behrens.

Wer noch spenden möchte, kann seinen Beitrag auf das Konto 115 50 20 bei der Raiffeisenbank (BLZ 230 63 129) einzahlen. Stichwort: "Spende für San Joaquin, Leyte".