Schipperhöge: IHK-Vizepräsident plädiert für Kanalausbau

Auch ein Wolken verhangener Himmel und Nieselregen konnte die 140 Mitglieder der Lauenburger Schifferbrüderschaft von 1635 am Sonnabend nicht von ihrem Umzug durch die Straßen der Stadt abhalten: An der Spitze marschierte Joachim Budnik, der in der Hauptversammlung der "Schipperhöge" am Vormittag turnusmäßig das Amt des I. Ältermannes von Ernst-Wilhelm Schulze für zwei Jahre übernommen hatte. Ihm zur Seite steht der neue II. Ältermann Uwe Meyer, der im Jahr 2016 aufrücken wird.

Für Farbtupfer bei trübem Wetter sorgten Frank Fischer im Flickenkleid der "Lustigen Person" und seine Clowns, die bei den Stopps am Schloss, am Alten Schifferhaus und am Elbschifffahrtsmuseum ausschwirrten und mit Zuschauern wie Offiziellen zu den Klängen der Feuerwehrmusikzuges Lauenburg-Süd auf der Straße tanzten. Später waren sie beim Kindertanz im flaggengeschmückten Mosaik-Saal begehrte Partner.

Zuvor hatte der scheidende Ältermann die Schifferbrüder aufgefordert, mit Einladungen an Bürger für neue Mitglieder zu sorgen. Eine Möglichkeit, Interesse an der Gilde zu wecken, werde auch die Möglichkeit bieten, die Schifferbrüderschaft in einer Dauerausstellung im neu gestalteten Museum zu präsentieren. Wünschenswert wären auch weitere Stationen, die die "Lustige Person" während ihrer Rundgänge in der Stadt besuchen könne.

Auch die Bedeutung Lauenburgs als "Schifferstadt am Strom" war Thema des Treffens. Sowohl Bettina Kalytta, Chefin des Wasser- und Schiffahrtsamtes, als auch Bernd Jorkisch, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck und in diesem Jahr Ehrengast der Schifferbrüder, verwiesen auf die positive Entwicklung der Binnenschifffahrt. Dokumentiert werde dies durch wachsende Transportmengen auf dem Elbe-Lübeck-Kanal, dem Elbe-Seitenkanal und an der Geesthachter Schleuse. Während Kalytta jedoch abwarten muss, welche Bedeutung der neue Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt der Forderung nach einem Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanal für die Anforderungen der modernen Binnenschifffahrt zubilligt, wurde Jorkisch deutlicher: "90 Prozent des Welthandels werden per Schiff abgewickelt. Und Lübeck als größter deutscher Ostseehafen wird nicht müde werden, weiter auf den Kanalausbau mit Vertiefung, höheren Brücken und längeren Schleusen zu pochen, um eine leistungsfähige Wasserstraße für den Weitertransport der Güter zu erhalten."