Nahverkehrsplan: Direkte Bahnverbindung als denkbare Perspektive

In Lauenburg wohnen und in Hamburg arbeiten - für immer mehr Menschen ist das inzwischen Berufsalltag. Und wer morgens und zur Feierabendzeit seine Nerven nicht im Stau ruinieren will, entscheidet sich für öffentliche Verkehrsmittel. An sich keine schlechte Idee, denn durch den Bus- und Bahnanschluss ist Lauenburg gut mit der Hansestadt verbunden.

Und doch gibt es Schwachstellen dieses Angebotes, wie die Stadt in ihrer Stellungnahme zum Entwurf des Landesweiten Nahverkehrsplans (LNVP) deutlich macht. Die Landesweite Verkehrsgesellschaft (LVS) hat darin ihre Überlegungen zur Entwicklung des ÖPNV in den Jahren bis 2017 niedergeschrieben. Im Interesse der "starken Pendlerbeziehungen zwischen Lauenburg und Hamburg" drängt die Stadtverwaltung darauf, die Anschlüsse in Büchen und Lüneburg zu optimieren. Aus guten Grund: Wer nach dem neuen Fahrplan zum Beispiel um 7.01 Uhr in die Bahn nach Lüneburg steigt, hat dort 12 Minuten Aufenthalt, ehe er in den Anschlusszug zum Hamburger Hauptbahnhof umsteigen kann. Dies soll sich nach den LVS-Plänen vorläufig auch nicht ändern.

Doch der Entwurf des LNVP sieht nicht nur ein kurzfristiges Szenario vor, sondern auch eine langfristige Perspektive, und die könnte für Pendler eine erfreuliche Wendung bringen. Jochen Kiphard von der LVS beschreibt diese Überlegungen auf der Webseite des Unternehmens so: "Neben dem dann stündlich verkehrenden Regionalexpress Hamburg - Rostock könnte eine Regionalbahnlinie Hamburg-Büchen-Lauenburg eingerichtet werden". Im Klartext: Es entstünde eine direkte Verbindung zwischen Lauenburg und Hamburg, Das zeitraubende Umsteigen würde den Pendlern erspart bleiben. Kiphard dämpft allerdings die Hoffnung gleich wieder: "Die mögliche Umsetzung dieser Idee ist zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig ungewiss, nicht durchgeplant und auch nicht finanziert."

Die Stellungnahme der Stadt Lauenburg zum LNVP fällt deshalb auch bodenständig aus: Das Bahn- und das Busnetz müssten sich künftig besser ergänzen. Dazu gehöre auch eine elektronische Anschlusssicherung am Lauenburger Bahnhof. Und nicht zuletzt dürfe die Schnellbuslinie zwischen Lauenburg und Hamburg nicht in Frage gestellt werden, wie zuletzt immer wieder geschehen.