Tannenbaumfest: Der Erlös der Tombola geht in diesem Jahr an den Verein “Ukoju“

Es war vor 31 Jahren, als Landwirt Erich Reinstorf und unser Redakteur Detlef Bienwald am Stammtisch vom Hotel Möller ihre Idee per Handschlag besiegelten: Unsere Zeitung übernimmt die Werbung für das Tannenbaumfest, dafür dürfen wir mit dem Erlös der Tombola einen gemeinnützigen Verein unterstützen. Im Hotel Möller wird inzwischen kein Bier mehr ausgeschenkt, der Deal der beiden Männer gilt aber noch heute. Henning Reinstorf, der den Hof heute führt, ist auch in dieser Beziehung in die Fußstapfen seines Vaters gestiegen. 500 Euro hatte Losverkäufer Hans-Werner Hagen am Abend des dritten Advent in seiner Kasse. Lautstark hatte er die Lose an den Mann oder an die Frau gebracht.

Diejenigen, die in diesem Jahr vom Erlös der Tombola profitieren, waren noch nicht mal geboren, als die Tradition aus der Taufe gehoben wurde. "Ukoju" (Verein zur Unterstützung der kommunalen Jugendarbeit) ist der etwas sperrige Name. Was sich dahinter verbirgt, wird spätestens dann klar, wenn Anna Rode über die Reise nach Dänemark erzählt, die sie gemeinsam mit anderen Lauenburger Jugendlichen gemacht hat. "Wir haben dort Jugendliche in einem Internat besucht, weil wir wissen wollen, wie leben Mädchen und Jungen unseres Alters in anderen Ländern", sagt die Siebzehnjährige und erklärt damit gleich eines der Vereinsziele: die Förderung von Verständnis und Toleranz füreinander, ganz gleich, welche Wurzeln jemand hat. Lilli Werninghaus und Anni Schneider waren ebenfalls mit in Dänemark. Die drei Mädchen müssen einen Moment überlegen, was Jugendliche in dem skandinavischen Nachbarland von ihnen selbst unterscheidet. Dann sind sie sich einig: Jugendliche schlagen sich wohl überall auf der Welt mit den gleichen Problemen herum: die erste Liebe, Stress mit den Eltern oder der eigene Musikgeschmack. Das macht es einfach, einander zu verstehen, auch wenn man die jeweils andere Sprache nicht versteht. "Trotzdem gibt es überall auch Dinge, die anders sind und von denen man lernen kann", sagt Anna. Ein Beispiel fällt ihr dazu auch ein: "Im Gegensatz zu unseren Weihnachtsmärkten sind die in Dänemark viel stimmungsvoller und weniger kitschig."

Die Mädchen sind sich sicher, dass die dänischen Jugendlichen in Lauenburg auch Interessantes entdecken werden, wenn sie im nächsten Jahr zum Gegenbesuch in die Elbestadt reisen. Auf jeden Fall kommen die 500 Euro wie gerufen. Schließlich wollen sie gute Gastgeber sein, und da kann etwas Geld nicht schaden.

Alles über die Ziele des Vereins "Ukoju" gibt es unter www.toleranz-lauenburg.de .